27-10-2010, 21:31
Das Faszinierende ist ja, dass immer wieder der Kausalzusammenhang dieser Aktion geleugnet wird, so läßt es sich wunderbar in eine Opferposition katapultieren. Bildzeitungsjargon, Extremisierung - all das ist geschenkt. Aber vollkommen ignoriert wird der Grad der Extremisierung einer Gesellschaft, die immer wieder nur versucht, ihren vermeintlichen Rassisten zu finden, um Unliebsamen den Gar auszumachen, was u.a. dazu führt, dass die Forderung einiger Leute nach der Suspendierung einer Lehrerin nicht die Ablehnung erhält, die sie normalerweise verdient, sondern dass ihr nachgekommen wird. Und wer das dann kritisiert, der ist der böse Rassist; wahlweise auch austauschbar mit "Radikaler" in den 7oiger Jahren ("Radikalenerlaß") oder Volksschädling in den 4oiger Jahren. So hält sich das selbstgerechte Establishment am Leben, ohne dass es irgendwer hinterfragt - und indem man immer seinen Juden hat, ist's ja auch gleich viel einfacher, den Nebenmann zu beschuldigen und ihn so gesellschaftlich zu exkommunizieren. Ein wundervolles Klima. Dass das jetzt langsam ins Gegenteil umschlägt, war vorherzusehen - aber jemand, der die Ungerechtigkeit im vorliegenden Fall leugnet und Kritiker als "Rassisten" oder als "von der Stimmung mitgezogen" bezeichnet, der ist kein Deut besser als jene, die Stimmung gegen "die Muslime" (was oder wer auch immer diese Gruppierung sein soll) machen - er steht nur am anderen Ende des Schlachtfeldes und ist Hetzer in anderer Sache.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz