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Entlassen - Weil sie muslimischen Schülern versehentlich Schweineschnitzel gab
#87
@Der-Einsiedler:

Zitat:Und ich bleibe dabei: Wer wie BILD, RTL und Co. die Moslems zum Problem des Ganzen macht, der hat vermutlich andere Interessen als der Lehrerin beizustehen.

"Die Moslems" ist sowieso an sich schon ein Oxymoron; durch den westlichen Einfluß hat sich hierzulande ein ganz anderer Islam stark gemacht, als die unzähligen Versionen, die u.a. im Orient als Staatsreligion herhalten und für heutzutage beispiellosen Staatsterror sorgen. "Die Moslems" gibt es nicht, genausowenig wie es "die Christen" gibt. Verallgemeinerungen dieser Art sind schwierig und generell falsch. Aber es ist nun einmal das Wesen solcher Publikationen wie "Bild" Dinge zu vereinfachen; und ich sehe nicht, warum ich da mehr Mitleid mit "den Muslimen" haben sollte, als mit den armen Teufeln, denen es tagtäglich genauso geht. Bild ist der schmierige Teil unserer Kultur, das enfant terrible. Damit lebt man und weiß es einzuschätzen. Das ist ja alles schließlich nicht neu. Und das einzige "Interesse", das solche Publikationen haben, ist Auflagenstärke zu steigern.

Zitat:Über das Verhalten des Rektors sind wir uns sehr einig. Noch einmal: Ich habe bereits in Beitrag #8 auf den Skandal hingeweisen, deren Ursprung ich bei den Behörden (!)= sehe.

Vollkommen richtig. Nur was lernen wir daraus? Wir haben einen grundlegend anderen Umgang mit Forderungsstellern aus einem anderen Kulturkreis als unseren, der geprägt ist von der Angst, als "Rassist" bezeichnet zu werden. Mein Beitrag, in dem ich auf den mangelnden Verweis auf den konkreten Einzelfall seitens des Sprechers verwiesen habe, hat ausgereicht, dass Du sofort mit der Rassistenkeule aus dem Gebüsch gesprungen bist. Herr Logemann hat dies in seiner Antwort auf Dein Replik an mich noch deutlicher und härter formuliert. Allein sich in Opposition zu dem Sprecher eines Ausländerbeirats zu stellen scheint zu genügen, als "Rassist" zu gelten und unterstellt zu bekommen, einseitige Propaganda zu betreiben. Darüber sollte man nachdenken. Ich kann dem Schulleiter selbst auch nur bedingt einen Vorwurf machen - ich bin mir sicher, dass er damals selbst Angst hatte. Nur, dass eben heute durch Sarrazin und der allgemeinen Trendwende ein anderer, neuer Wind weht - wie immer, wie man es von Deutschland gewöhnt ist, in das andere Extrem - Seehofer beispielsweise äußert sich jetzt extremistischer, als es Sarrazin jemals getan hat.
Es geht hier nicht um die Frage, was eine Handvoll von Menschen fordern, sondern um unseren Umgang damit. Ich werfe niemanden vor, dass er sich über etwas aufregt - höchstens werfe ich ihm vor, dass es ein unsinniges Anliegen ist, aber schließlich sollte jeder sich so äußern dürfen, wie es ihm beliebt und auch gegen etwas demonstrieren. Die Frage ist aber, wie man mit einer extremen Forderung umgeht; und hier sieht man doch deutlich, wie groß auf der einen Seite die Angst ist, als Rassist zu gelten, und auf der anderen wie niedrig die Grenze zur Bereitschaft ist, jemanden als Rassisten zu bezeichnen - wie Du dies nach meinem letzten Beitrag mir gegenüber getan hat.
Dass dann bei eher einfältigen Personen irgendwann die Stimmung umschlägt, ist ganz logisch. Und, mit Verlaub, typisch deutsch (auch wenn es ebenso typisch deutsch ist, darüber zu reden, was typisch deutsch ist).
Es geht mir nicht um Muslime, sondern um unseren Umgang mit solchen unsinnigen Forderungen, der von der Angst des Rufmordes geprägt ist. Das ist alles.

@zahira:

Zitat:Woher wollen wir wissen ob der Sprecher etwas zu dem Fall an sich geäußert hat?
Ich selbst hab schon nach Interviews im Zeitungsartikel meine Aussagen nur noch in Bruchstücken gefunden, so dass die Gesamtaussage eine andere war wie meine tatsächlich getroffene. Und das selbe kenn ich aus Interviews von unserer Theatergruppe und auch von Freunden und Kollegen die die selben Erfahrungen gemacht haben.

Sehr valides und starkes Argument. Auch ich habe solche Erfahrungen gemacht. Allerdings muss man hier auch sehen, dass der Tenor des Artikels objektiv bis tendentiell wohlwollend gegenüber den Offiziellen war; wäre dieser Beitrag enorm parteiisch geschrieben, hätte ich diese Kritik nicht angebracht. Aber dem Stil läßt sich entnehmen, dass ein solches Zitat in jedem Falle Eingang in die Zeitung gefunden hätte. Es würde mich sehr wundern, wenn dem nicht so wäre. Durch die mangelnde Stellungnahme bin ich bereit, diesem Artikel mehr zu glauben als vielen anderen, die ich lese. Aber ja, Dein Einwand wiegt sehr viel und das generelle Medienmißtrauen kann ich absolut nachvollziehen.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz
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RE: Entlassen - Weil sie muslimischen Schülern versehentlich Schweineschnitzel gab - von Franziskus - 27-10-2010, 19:31

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