13-10-2010, 15:41
(25-09-2010, 22:46)alwin schrieb: Für mich ist eine Lüge schlichtweg eine bewußte falsche Aussage, im Gegensatz zu einer falschen Aussage, die auf Grund eines Irrtums beruht, der dem Verfassen nicht bekannt ist
(13-10-2010, 14:04)petronius schrieb: was zur frage führt, wann eine aussage "bewußt falsch" ist. ein "Irrtum, der dem Verfassen nicht bekannt ist", läßt sich ja schnell beheben, indem man ihn mit den tatsachen konfrontiertHier ist, denke ich, auch eine Frage des Kontextes. Die Lüge bedingt m. E. auch noch den eigenen Vorteil.
beispiel:
a: "homosexualität ist unnatürlich"
b: "nein, sie ist natürlich, da sie in der natur (nicht nur beim menschen, sondern auch bei tieren) durchaus verbreitet vorkommt und nicht etwa eine pathologische abweichung darstellt. bei männlichen dickhornschafen z.b. ..."
a: "nein, homosexualität ist unnatürlich"
ist also a ein lügner?
irrtum aufgrund von "es nicht besser wissen" kann er nicht mehr geltend machen...
früher mal, vor allem im zustand beleidigter erregung ("der tr*** ignoriert meine informationen!"), habe ich so was als "lüge" tituliert. kam nicht gut an ...
Im Beispiel steht mehr das Beharren auf einer Ansicht bzw. einem Urteil im Vordergrund. Auch wenn Dickhornschafe oder Bonobos gleichgeschlechtlich verkehren, muss das für die menschliche Zivilisation oder einen selbstbestimmt lebenden Menschen nicht als "natürlich" gelten. "natürlich" wird ja hier als "richtig" gebraucht. (Du würdest sagen: "das habe ich nicht gesagt"; stimmt, gleichwohl läuft aber die Debatte so, weil "natürlich" nur deshalb benutzt wird).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

