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Rechtsstaatliches Verhalten
#32
Greifen wir uns doch mal ein Verdachtsmoment heraus :

Da sollen richtig lange Tunnel gebohrt werden.... Das Bohren selbst ist kein Problem - in der Schweiz wird gerade eine neuer Gotthart-Basistunnel gebohrt - 33km lang, fast durchgängig "am Stück". Mit Schildvortriebsmaschinen geht das.... Das der Schweizer Basistunnel nicht ganz "am Stück" gebohrt wird, hat Gründe - die auch für Stuttgart eine Rolle spielen:

Die Berge um Stuttgart herum, die Schwäb'sche Alp, ist nun nicht ganz so "mächtig" wie das Schweizer Gotthardmassiv - aber das Gebirge ist in Teilen durchaus vergleichbar. In derSchweiz besteht das Massiv vorwiegend aus Basaltgestein, teilweise auch Granitgestein und Kalkgestein. In Stuttgart ist es Basaltgestein, Kalkgestein und Buntsandtein.

Die Schweizer, die eine ganze Menge Erfahrung mit Tunnelbau und Berfestigkeit haben, haben zwischen den "Brüchen" im Gestein, also dem Wechsel der Gesteinsart, eine Tunnelunterbrechung mit Rückführung neben die alte Trasse vorgesehen. In Stuttgart ist das nicht vorgesehen. Die Schweizer wissen nämlich, das der ärgste Feind des Tunnels - nicht die Erdbebengefahr ist (weder in der Schweiz, noch im "Ländle"), sondern die Bergbewegung in Folge des Wassers - Quellwasser ebenso wie Regenwasser. Und deshalb vermeiden die Schweizer unterirdische Brüche - an einem solchen Bruch wirkt das Sickerwasser z.B. im Basalt anders als im Kalkstein... Den Planern in Stuttgart ist das egal.

Wem sollte man jetzt mehr vertrauen - den Schweizern mit ihrer Erfahrung, oder den Planern von Stuttgart?

Gehen wir den Verdachtsfällen noch ein bischen weiter nach: Die neue Trassenführung soll den Zugverkehr zwischen Paris/Brüssel und Budapest/Sofia beschleunigen. Eigentlich eine gute Idee, könnte haufenweise Flugbenzin einsparen.... Das Problem ist nur, das schienengebunden mit der derzeitigen Technik maximal 350 km/h gefahren kann (kontinuierliche Dauerleistung; experimentell geht auch 450 km/h). Nun fährt so ein Triebzug nicht in Paris los, hält dann in Stuttgart, dann in Wien und dann in Sofia - der hält ein bischen mehr. Und das hat zur Folge, dass der seine Masse garnicht auf 350 km/h auf allen Streckenabschnitten beschleunigt - sonst wäre der ja ständig am Beschleunigen oder am Abbremsen. Das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Also wird der "ICE" oder "TGV" bis Stuttgart allenfalls 200 km/h fahren... und dann soll er nach Ulm.... nicht nach München, Wien, oder Sofia... da reicht's dann auch nur für 200 km/h. Baut man aber die vorhandene Strecke aus, ist für 30 km ab Hauptbahnhof eine Geschwindigkeit von 160 km/h möglich, ab Wenningen dann ebenfalls 200 km/h - wozu dann bitteschön einen Tunnel bauen? Und überhaupt: Will man den Flugverkehr ersetzen, braucht man einen Transrapid - und der kann nur dann wirtschaftlich fahren, wenn der in Paris startet, das erstemal in Wien, das zweitemal in Budapest und das letztemal in Sofia hält - wie ein grosses Flugzeug eben auch... Stuttgart spielt da überhaupt keine Rolle...

Bleibt die Frage nach der Flughafenanbindung: Da muss was neu gebaut werden....

Stuttgart hat "gerade erst" seine Meterspur-Strassenbahn auf Regelspur umgestellt. Also kann mit Mehrsystemfahrzeugen ein Triebzug in der Innenstadt von Karlsruhe als Strassenbahn losfahren, dann auf die DB-Strecke wechseln, über Land als Regionalexpress laufen, in Stuttgard sich als Strassenbahn wieder einfädeln - und dann auf einer neu zu bauenden Strecke oberirdisch zum Flughafen weiter fahren. Wozu braucht man da einen Tunnel?

Erpressung war vorhin schon das richtige Wort - aber für den falschen Umstand. Es ist klar ersichtlich, das man dieses Riesenprojekt nicht benötigt - aber irgendeiner verdient offensichtlich an der Realisierung soviel, das dieser dem Bürger seinen Willen aufzwimgen kann - wenn er denn kann...
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Rechtsstaatliches Verhalten - von Ekkard - 05-10-2010, 13:16
RE: Rechtsstaatliches Verhalten - von Theodora - 06-10-2010, 07:30
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RE: Rechtsstaatliches Verhalten - von alwin - 12-10-2010, 17:24

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