30-09-2010, 02:12
Von Rumi:
Einer fragt: "Was ist der Nutzen des Wortes?" Rumi antwortet: "Der Nutzen des Wortes ist der, daß es dein Verlangen weckt und dich erregt. Nicht daß durch das Wort Erfüllung zu finden wäre (wäre es so, bedürfte es unserer Anstrengungen und Mühen nicht), vielmehr ist das Wort solcherart, als würdest du in der Ferne etwas Schimmerndes sehen und du gehst ihm nach, um seine Umrisse zu erkennen."
(Rumi: Die Sonne von Tabriz)
Legt mich in die Nähe des Geliebten, wenn ich sterbe.
Blickt er mich an, seid nicht verwundert.
Küßt er mich auf den Mund, seid nicht erstaunt.
Und wenn ich lächelnd dann die Augen öffne, so seid nicht überrascht
Ich bin wie ein blühender Garten,von einer Mauer umschlossen, auf der Gestrüpp und Dornen wachsen. Der Vorübergehende sieht nicht den Garten, nur die Mauer und ihren Mißstand und bemäkelt sie. Warum sollte der Garten ihm zürnen? Die Mißbilligung schädigt nur ihn selbst, denn er muß sich mit der Mauer bescheiden, statt zum Garten zu gelangen. Er wird dem Garten fernbleiben, solange er sich bei dem Tadel der Mauer aufhält.
Aus den überlieferten Reden des Shamsuddin Tabrizi
Nenne den Schlaf der Diener Gottes nicht Schlaf. Eher ist er wie die Wirklichkeit des Wachseins, denn es gibt Dinge, die uns wegen unserer Hinfälligkeit und Schwäche während des Wachseins nicht offenbart werden, aber im Schlaf vermögen wir sie zu sehen und zu ertragen. Und wenn wir wissend geworden sind, werden sie uns ohne Schleier gezeigt.
(aus: Rumi: Die Sonne von Tabriz, Fischer-Verlag)
Gibt es...
Gibt es irgendeinen Liebenden in dieser Welt, o Muselmanen, das bin Ich.
Gibt es irgendeinen Gläubigen oder christlichen Einsiedler, das bin Ich.
Der Bodensatz des Weines, Mundschenk und Sänger, Harfe und Musik, der Geliebte und die Kerze, der Trunk und auch des Trunkenen Freude, das bin Ich.
Die zweiundsiebzig Sekten und Bekenntnisse in der Welt bestehen nicht in Wirklichkeit: Ich schwör's bei Gott.
Jedes Bekenntnis, jede Sekte, das bin Ich.
Erde und Luft, Wasser und Feuer, ja sogar Körper und Seele, das bin Ich.
Das Höllenfeuer, ihr könnt sicher sein, mit seinen lodernden Vorhöllen, ja, auch das Paradies, der Garten Eden und die Paradiesjungfrauen, das bin Ich.
Diese Erde, dieser Himmel und alles, was sie bergen, Engel, Elfen, Genien und die gesamte Menschheit, das bin Ich.
(aus: Willigis Jäger, Die Welle ist das Meer, Herder Spektrum)
Einer fragt: "Was ist der Nutzen des Wortes?" Rumi antwortet: "Der Nutzen des Wortes ist der, daß es dein Verlangen weckt und dich erregt. Nicht daß durch das Wort Erfüllung zu finden wäre (wäre es so, bedürfte es unserer Anstrengungen und Mühen nicht), vielmehr ist das Wort solcherart, als würdest du in der Ferne etwas Schimmerndes sehen und du gehst ihm nach, um seine Umrisse zu erkennen."
(Rumi: Die Sonne von Tabriz)
Legt mich in die Nähe des Geliebten, wenn ich sterbe.
Blickt er mich an, seid nicht verwundert.
Küßt er mich auf den Mund, seid nicht erstaunt.
Und wenn ich lächelnd dann die Augen öffne, so seid nicht überrascht
Ich bin wie ein blühender Garten,von einer Mauer umschlossen, auf der Gestrüpp und Dornen wachsen. Der Vorübergehende sieht nicht den Garten, nur die Mauer und ihren Mißstand und bemäkelt sie. Warum sollte der Garten ihm zürnen? Die Mißbilligung schädigt nur ihn selbst, denn er muß sich mit der Mauer bescheiden, statt zum Garten zu gelangen. Er wird dem Garten fernbleiben, solange er sich bei dem Tadel der Mauer aufhält.
Aus den überlieferten Reden des Shamsuddin Tabrizi
Nenne den Schlaf der Diener Gottes nicht Schlaf. Eher ist er wie die Wirklichkeit des Wachseins, denn es gibt Dinge, die uns wegen unserer Hinfälligkeit und Schwäche während des Wachseins nicht offenbart werden, aber im Schlaf vermögen wir sie zu sehen und zu ertragen. Und wenn wir wissend geworden sind, werden sie uns ohne Schleier gezeigt.
(aus: Rumi: Die Sonne von Tabriz, Fischer-Verlag)
Gibt es...
Gibt es irgendeinen Liebenden in dieser Welt, o Muselmanen, das bin Ich.
Gibt es irgendeinen Gläubigen oder christlichen Einsiedler, das bin Ich.
Der Bodensatz des Weines, Mundschenk und Sänger, Harfe und Musik, der Geliebte und die Kerze, der Trunk und auch des Trunkenen Freude, das bin Ich.
Die zweiundsiebzig Sekten und Bekenntnisse in der Welt bestehen nicht in Wirklichkeit: Ich schwör's bei Gott.
Jedes Bekenntnis, jede Sekte, das bin Ich.
Erde und Luft, Wasser und Feuer, ja sogar Körper und Seele, das bin Ich.
Das Höllenfeuer, ihr könnt sicher sein, mit seinen lodernden Vorhöllen, ja, auch das Paradies, der Garten Eden und die Paradiesjungfrauen, das bin Ich.
Diese Erde, dieser Himmel und alles, was sie bergen, Engel, Elfen, Genien und die gesamte Menschheit, das bin Ich.
(aus: Willigis Jäger, Die Welle ist das Meer, Herder Spektrum)