12-07-2004, 16:29
Jazzter schrieb:...Was ist von dem Argument zu halten, dass es sich bei Gott um einen gerechten Gott handele, und dieser eben einen gerechten Zorn hat, gegenüber der Sünde, den Sündigen.
Und dann verordnet er auch Sühnopfer im Gesetzt Mose.
Also frage ich mich, ändert Gott seine Meinung? Jazzter
Dann muss Gott aber ziemlich oft seine Meinung geändert haben, Jazzter.
Gott ist immer gerecht und sein Gesetz ist Mittel seiner Gerechtigkeit, Wegbeschreibung für uns zu ihm,
nicht ein juristisches Dokument, dass ihn zu Folgen zwingt.
Gott lässt sich durch gar nichts zwingen,
schon gar nicht von formaljuristischem Denken.
Gewöhnen wir uns auch mal endlich unsere christliche Überheblichkeit ab:
Gott vergibt nicht erst Sünden seit Jesu Tod!
Er hat Jakob vergeben, David und allen im Alten Testament, die ihre Sünden bereuten und ihn darum baten. Gott ist unser Vater, nicht ein fremder Richter.
Hier hast du noch einmal die Liste mit Bibelstellen,
die zeigen, dass Gott aus seiner väterlichen Gnade vergibt und kein Sühnopfer braucht:
2.Chr 7,13+14:
Siehe, wenn ich den Himmel verschließe, dass es nicht regnet, oder die Heuschrecken das Land fressen oder eine Pest unter mein Volk kommen lasse und dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.
Ps.130, 3+4:
Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst - Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.
Ps 85,2 du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. Du hast zurückgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewendet von der Glut deines Zornes.
Ps 103,3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten;
Jes 33,24 Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volke, das darin wohnt, wird die Missetat vergeben sein.
Psalm 51,19: Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist
Jeremia 7, 22: Ich habe euren Vätern ...nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern, sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein...
Jes 55,7: Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
Jer 31,34: Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken
Zef 3,17: Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein
Sir 21,11: Mein Kind, hast du gesündigt, so höre damit auf und bitte, dass dir die bisherigen Sünden vergeben werden.
Sir 28,2: Vergib deinem Nächsten, was er dir zuleide getan hat, so werden auch dir deine Sünden vergeben, wenn du darum betest.
Aber auch im NT gibt es genug Hinweise, die gegen die alte Sühnopfer-Theologie sprechen, z.B,:
Mt 6,14:
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.
Mk 1,4:
Johannes der Täufer war in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


