12-09-2010, 22:30
(12-09-2010, 15:11)VolkersList schrieb: als erstes muß ich mich bei Dir für meine lange Abwesenheit entschuldigen, aber ich habe einen Blutsturz im linken Auge.Ich wünsche dir gute Besserung, dass ein Blutsturz nicht wieder vorkommt. So etwas ist immer beängstigend. Im Übrigen finde ich deine Thesen interessant, auch wenn sie nicht bzw. nicht immer meinen Auffassungen entsprechen. Und diesmal hat sich auch noch ein Missverständnis ergeben, das dir viel Arbeit gemacht hat.
Dann als nächstes danke ich Dir für Deine nie erlahmende Ausdauer und Geduld, daß Du Dich mit mir beschäftigen magst.
(12-09-2010, 15:11)VolkersList schrieb: Meine christianische Vision von einer Kraft, die uns antreibt, stellst Du nicht nur in Abrede, sondern behauptest auch, daß auch das Christentum eine solche Kraft, sprich Gott, die uns Menschen begleitet, nicht kennt.Lieber Volker,
da muss ich dich korrigieren: Ich habe im Zusammenhang mit der Entwicklung des Lebens nur geschrieben, dass eine „antreibende Kraft“ (göttlicher Natur) nicht notwendigerweise vorhanden sein muss, also im logischen Sinne nicht aus der Entstehung und Enwicklung des Lebens folgt (non sequitur).
Im Christentum wird das auch nicht behauptet. Da ist von Schöpfung und Geschöpfen die Rede. Wie das Schöpfungsverfahren aussieht, bleibt völlig offen. Du kannst dich gerne zu einer "antreibenden Kraft" bekennen, nur nicht im Umkehrschluss vom Leben auf die Notwendigkeite der "antreibenden Kraft".
(12-09-2010, 15:11)VolkersList schrieb: Warum wird dann in den Kirchen immer von einem Gott geredet, der eine Obhut für den Menschen ist?Das ist etwas völlig anderes und betrifft die Seinsweise des Menschen und nicht die Entwicklung des Lebens.
Vielleicht sollte ich noch erläutern, was eine zeitlich und räumlich lokale Erfahrung ist. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Alltagserfahrungen. Wir messen in Metern, Kilogramm, Sekunden, Newton usw. und haben eine recht genaue Vorstellung wie viel eine Einheit ist.
Wenn aber astronomisch große oder mikroskopisch kleine Skalenbereiche angesprochen werden, versagt diese Vorstellung total. Wer kann sich denn vorstellen, dass in mikrodünnen Metallplättchen der elektrische Strom nur in einer Richtung oder gar nicht mehr fließen kann, oder sich in der Nähe superschwerer Sterne das Licht biegt und die Zeit dehnt? Genauso warne ich davor, den Verlauf des Lebens heute auf dessen Anfang vor mehreren hundert Millionen Jahren zu übertragen.
Aus der oben erwähnten Verwechslung der Themenbereiche (Entstehung und Entwicklung des Lebens / Dasein und Denkweise des Menschen) ergeben sich weitere Fragen, die wir aber vorläufig auslassen können.
Vielleicht diese noch:
(12-09-2010, 15:11)VolkersList schrieb: Woher weiß die Wissenschaft eigentlich, daß im Bauplan oder in der Blaupause alle Eigenschaften des Lebewesens stecken, aber eine Kraft ist nicht dabei?Die Wissenschaft kennt kein „ganz sicheres Wissen“, sondern nur viele Erfahrungen über viele Jahre, bis sich neue Erkenntnisse ergeben. Eine „vis vitalis“, eine das Leben erzeugende und steuernde Kraft ist noch niemand begegnet.
Ganz sicheres Wissen ?
Alle Eigenschaften, aber Kraft ist keine Eigenschaft ?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard