07-07-2004, 22:31
Hallo Gerhard,
du hast nach Mythen und Legenden gefragt, die weiter wirken. Hier ist eine, die ich einmal wild heraus gegriffen habe:
1. Samuel 5, Vers 6 Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Aschdoditern. Und er brachte Verderben über sie, und er schlug sie mit bösen Beulen,
Aschdod und sein Gebiet.
Es geht darum, dass Israel einmal nicht gesiegt hat, und die bösen Philister die Bundeslade als Beute mitgenommen haben. Wir lernen daraus: Gott ist grausam zu denen, die die Bundeslade der Israeliten klauen und behalten wollen. (Umgekehrt haben die Israeliten natürlich immer und zu Recht die Heiligtümer der Heiden verwüstet und entweiht).
Eine solche Auffassung ist zuerst einmal eine Abgrenzung des eigenen Glaubens gegen andere, dann ist sie eine Kriegserklärung an den siegreichen Gegner mit der Gedankenkeule. Die ist an Raffinesse kaum zu überbieten. Denn hier wird ein in Kriegszeiten übliches Gesundheitsproblem auf die religiöse Ebene gehoben. Der Feind hat keine Chance dem zu entgehen. Nur eine Interpretation?
Nein, ich denke es ist eine auch im Christentum immer wieder gern gesehene Rechtfertigung des eigenen Tuns durch die religöse Keule.
Was wäre für einen Politiker mit Kriegslust eine bessere Rechtfertigung als Lukas 12, Vers 49 und 51ff: Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!
Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage nein, sondern Zwietracht.
Man muss solche Stellen nur in den geeigneten Zusammenhang rücken, um Fronten gegen "die Terroristen" aufzubauen. Es klappt garantiert, vorausgesetzt die Schäfchen glauben wörtlich oder bildlich.
Selbstverständlich unterstelle ich niemandem hier derartige Verständnismängel. Aber das Christentum hat definitiv einen Zug zur Selbstrechtfertigung mit der Folge von Grausamkeit und Gewalt, wenn man nicht die überragende Bedeutung des 1. Gebotes und des Gebotes der Nächten- und Feindesliebe ins Zentrum rückt.
Es wäre schön, könnte man von anderen Hl. Schriften sagen, dass sie ausschließlich von Achtung vor jedem Mitmenschen geprägt sind, von Toleranz und Gelten lassen der anderen Denkweise. Mir ist eine solche Hl. Schrift nicht bekannt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...
du hast nach Mythen und Legenden gefragt, die weiter wirken. Hier ist eine, die ich einmal wild heraus gegriffen habe:
1. Samuel 5, Vers 6 Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Aschdoditern. Und er brachte Verderben über sie, und er schlug sie mit bösen Beulen,
Aschdod und sein Gebiet.
Es geht darum, dass Israel einmal nicht gesiegt hat, und die bösen Philister die Bundeslade als Beute mitgenommen haben. Wir lernen daraus: Gott ist grausam zu denen, die die Bundeslade der Israeliten klauen und behalten wollen. (Umgekehrt haben die Israeliten natürlich immer und zu Recht die Heiligtümer der Heiden verwüstet und entweiht).
Eine solche Auffassung ist zuerst einmal eine Abgrenzung des eigenen Glaubens gegen andere, dann ist sie eine Kriegserklärung an den siegreichen Gegner mit der Gedankenkeule. Die ist an Raffinesse kaum zu überbieten. Denn hier wird ein in Kriegszeiten übliches Gesundheitsproblem auf die religiöse Ebene gehoben. Der Feind hat keine Chance dem zu entgehen. Nur eine Interpretation?
Nein, ich denke es ist eine auch im Christentum immer wieder gern gesehene Rechtfertigung des eigenen Tuns durch die religöse Keule.
Was wäre für einen Politiker mit Kriegslust eine bessere Rechtfertigung als Lukas 12, Vers 49 und 51ff: Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!
Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage nein, sondern Zwietracht.
Man muss solche Stellen nur in den geeigneten Zusammenhang rücken, um Fronten gegen "die Terroristen" aufzubauen. Es klappt garantiert, vorausgesetzt die Schäfchen glauben wörtlich oder bildlich.
Selbstverständlich unterstelle ich niemandem hier derartige Verständnismängel. Aber das Christentum hat definitiv einen Zug zur Selbstrechtfertigung mit der Folge von Grausamkeit und Gewalt, wenn man nicht die überragende Bedeutung des 1. Gebotes und des Gebotes der Nächten- und Feindesliebe ins Zentrum rückt.
Es wäre schön, könnte man von anderen Hl. Schriften sagen, dass sie ausschließlich von Achtung vor jedem Mitmenschen geprägt sind, von Toleranz und Gelten lassen der anderen Denkweise. Mir ist eine solche Hl. Schrift nicht bekannt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard