04-09-2010, 13:27
(04-09-2010, 12:27)Angelika schrieb: Wo habe ich bitte je gesagt das ich Menschen mit homosexuellen Neigungen "komplett ablehne"? Gott lässt uns durch das Alte und Neue Testament wissen, dass der homosexuelle Akt eine Sünde ist. Wie viele andere Dinge auch. Alle Menschen haben Neigungen zur Sünde. Manche Menschen sind gieriger als Andere. Männer haben im Allgemeinen eine größere Neigung zu körperlicher Gewalt und Ehebruch. Und so weiter. Die Liste könnte man ewig fortsetzen. Aber Gott hat uns allen den freien Willen gegeben. Doch letztlich sind wir alle Sünde und bedürfen alle der Erlösung durch Jesus Christus. Ob homosexuelle Neigung oder heterosexuelle, ob Mann oder Frau, das spielt keine Rolle hierbei.
Die Gottesebenbildlichkeit bezieht sich gerade auf das Bewusstsein, die Würde und den freien Willen den die Menschen haben und nicht auf die Neigungen die sie zur Sünde haben. Die kommt woanders her, nicht von Gott.
Den letzten Absatz verstehe ich nicht so ganz, deshalb beziehe ich mich erstmal auf den ersten.
Es geht also nicht um das "Homo sein", sondern um das "homosexuell agieren", verstehe ich das richtig? Man könnte also sagen, der Homosexuelle Mensch, der vom Zeitpunkt seines sexuellen Lebens schwul oder lesbisch ist, ist nicht mehr oder weniger Sünder als alle anderen, weil perse jeder Mensch von Geburt an Sünder ist, sondern er ist erst "mehr" Sünder, wenn er aktiv eine Sünde, also den homosexuellen Akt, begeht.
Ich verstehe den Grundgedanken dahinter trotzdem nicht. Wieso darf ein Mensch, der als Homosexueller quasi geboren ist, und so auch "von Gott erschaffen wurde" nicht frei nach seinen Neigungen agieren? Klar, es steht in der Bibel, aber das ist keine Begründung an sich. WIESO steht es in der Bibel, wenn doch auch nach christlicher Sicht der Mensch als Ebenbild Gottes von ihm geschaffen wurde?
Mein eigener Glaube betrachtet den Menschen als ein von der Natur erschaffenes Wesen, körperlich und seelisch und die Natur als Gott an sich, der weder gut noch böse und beides zugleich ist. Also ist jeder Mensch nach seinen Neigungen ein genauso gewolltes Wesen und kann, wie er erschaffen wurde, nicht "sündig" sein, by the way ist dieser Begriff mir vollkommen unsympathisch und fremd.
Ich kann also niemals einen homosexuellen Menschen als "schlecht" ansehen, weil er in meiner Vorstellung genauso von der Natur erschaffen wurde. Natürlich wäre es schlecht für die Menschheit, wenn jedes zukünftige Kind homosexuell wäre, aber das wird nicht passieren, weil die Natur sich niemals selbst zerstört und es imer ein Gleichgewicht gibt, das gehalten wird.
Wie kann man einen Menschen persé als Sünder betrachten, der sich erst anstrengen muss, um sich als Wesen Gottes betrachten zu dürfen? Egal wie schwerwiegend einem das Wort Sünder erscheint ist es für mich eine sehr negative Sicht, aus der nichts Gutes entspringen kann und ich könnte niemals einer negativ behafteten Religion folgen, die mich perse als etwas negatives betrachtet und für die ich erst etwas tun muss, um diesen Status zu beenden.
Mit einer Religion, der gegenüber ich mich beweisen muss, die mich nicht annimmt wie ich bin, mit all meinen Fehlern und schlechten Stimmungen, kann ich mich niemals verbunden fühlen.
Gruß
Motte
Motte

