03-09-2010, 15:29
(03-09-2010, 14:21)ThePassenger schrieb: Da hier auch immer wieder die Behauptung im Raume steht, es könne eine Art rechtlicher Grundlage oder ein Menschenrecht auf Eheschließung Homosexueller geben
niemand hat hier ein "menschenrecht auf eheschließung" proklamiert
allerdings widerspricht imho die willkürliche versagung gleicher (also ansonsten allen zugestandener) rechte art. 1,1 gg:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt
und auf jeden fall art. 3,1 gg:
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
daß in art. 3,3 gg:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden
die sexuelle orientierung nicht explizit genannt wird, kann nicht als rechtfertigung zur diskriminierung homosexueller herangezogen werden
Zitat:Abgesehen vom sozialen und kulturellen Aspekt, welcher der normalen Ehe ohnehin eine besondere Stellung einräumt
das ist falsch. den begriff der "normalen Ehe" gibt es nicht. art. 6,1 gg:
Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung
da steht nichts von "normal" oder "hetero"
Zitat:wüßte ich keine rechtliche Grundlage oder Rechtsnorm, auf die sich Homosexuelle in Bezug auf die Gleichstellung als Verheiratete berufen könnten
es freut mich, daß ich dir hier helfen und deine defizite beseitigen konnte
gern geschehen
Zitat:Im übrigen ist ja mit der Einführung der eingetragenen Partnerschaft den materiellen Bedürfnissen der Homosexuellen bereits nachgekommmen worden, also in Bezug auf Rechtssicherheit in verschiedensten Bereichen des Zivilrechts und anderen Rechtsbereichen
eben nicht. siehe meinen link in beitrag 55
Zitat:und ich frage mich, mit welchen zusätzlichen Rechten man Homosexuelle noch ausstatten sollte
niemand verlangt zusätzliche rechte für homosexuelle. aber gleiche
Zitat:Und in der Frage des Christentums kommt man nicht an der Tatsache vorbei, daß die Bibel als verbindliches Werk aller Christen recht eindeutig dazu etwas aussagt, was hier ja auch schon diskutiert und belegt worden ist
gerade weil das hier ja ausführlich diskutiert wurde, sollte auch dir klar sein, daß da eben nichts eindeutig ist. frag mal einen schwulen pfarrer, oder bischöfin brunne in stockholm
Zitat:Andere Aspekte, z.B. aus Sicht der Teleologie, nach der Handlungen und Entwicklungsprozesse bestimmten Zwecken unterliegen, und somit eine Partnerschaft dem Zwecke der Fortpflanzung dient, möchte ich erst gar nicht weiter ausführen
ist auch besser. du liefest sonst gefahr, dich mit vulgärbiologismus endgültig lächerlich zu machen
eine partnerschaftsbeziehung ist etwas anderes als eine zuchtanordnung. letztere wirst du eher im viehstall finden als bei selbstbestimmten menschen
Zitat:Ja, und wenn bekennenden und praktizierenden Homosexuellen die Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinschaft verwehrt wird, so halte ich dies für legitim, ja, sogar für zwingend notwendig
es ist für jede gemeinschaft legitim, ihren mitgliedern bestimmte rechte zu verwehren - solange diese nicht gezwungen sind, sich dieser diskriminierung auszusetzen ("love it or leave it"). man muß dies allerdings weder begrüßen noch gutheißen. du bist allerdings nicht der große zampano, der einer christlichen gemeinschaft zwingend vorschreiben könte, ihren mitgliedern gleiches recht zu verwehren
nimm bitte zur kenntnis, daß es eben durchaus christen gibt, die in sachen aufklärung und menschenwürde eben weiter sind als mormonen, adventisten und andere fundamentalisten
(03-09-2010, 14:21)ThePassenger schrieb: Und ich stelle eine christliche Gemeinschaft oder Kirche in Frage, die diesem Grundsatz nicht folgt. Dies hat nichts mit etwaiger "Intoleranz" zu tun, die Gegnern der Homosexualität immer vorgehalten wird. Vielmehr ist es so, daß Homosexuelle aus meiner Sicht viel mehr Toleranz für ihre sexuelle Aberration einfordern, als ihnen überhaupt dafür zustehen dürfte. Aber dies wäre ein Thema für sich.
den menschen steht also je nach sexueller orientierung toleranz zu oder auch nicht?
interessant
dann hättest du doch sicher nichts dagegen, wenn ich z.b. sagte, muslime und satanisten seien zu tolerieren, mormonen aber forderten ohnehin schon mehr toleranz für ihre glaubens-aberration ein, als ihnen überhaupt dafür zustehen dürfte - oder doch?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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