03-09-2010, 12:04
(03-09-2010, 11:40)Polski schrieb: N - TV meldet gerade, das Thilo Sarrazin abberufen werden soll. Was meint Ihr? Ist das richtig oder sollte man auch Menschen in solchen Ämtern dulden, die etwas politisch unbequemes und / oder auch falsches sagen? Schließlich hat er ja seine Arbeit als Manager bisher wohl ganz gut gemacht
sarrazins abberufung ist richtig
(wie das juristisch aussieht, werden arbeitsgerichte klären - ein sarrazin wird sich die gelegenheit zu einer klage nicht entgehen lassen)
ab einer gewissen "dienstgipfelhöhe" ist mensch nicht mehr ausschließlich privatmann, sondern auch seinem amt verpflichtet. wenn du als vorstand einer brauerei ein buch schreibst und mit viel öffentlichem trara bewirbst, in dem du bier als das letzte überhaupt hinstellst, wirst du auch ärger kriegen
die bundesbank ist den werten der bundesrepublik verpflichtet. dazu gehört eben auch, daß alle menschen gleich(berechtigt) sind und nicht etwa bestimmte kulturen, ethnien oder religionen benachteiligt oder bevorzugt werden, selbst wenn das nicht in lächerlich wissenschaftsverzerrender weise rassistisch begründet würde
es gibt probleme bei der integration, und bei bestimmten gruppen sind diese größer als bei anderen. das wird auch niemand bestreiten - weshalb es unnötig ist, einer solch banalen feststellung ein "das muß man ja wohl noch sagen dürfen!" voranzustellen und sich als großer tabubrecher zu stilisieren
diese probleme einseitig auf die migranten und hier noch monokausal auf ihren glauben und genetische besonderheiten zurückzuführen, ist jedoch sachlich falsch, wissenschaftlich nicht haltbar und ideologisch dem rassismus und der eugenik nahe
nichts spricht dagegen, sich mit sarrazins thesen auf der basis von fakten und ganz nüchtern auseinanderzusetzen. außer: daß er sich eben nicht auf fakten bezieht, sondern bestenfalls welche verbiegt und mißinterpretiert (siehe z.b. ://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-gene-sind-schuld/)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

