25-08-2010, 17:01
(25-08-2010, 07:13)d.n. schrieb: nun, bei Zen ist es so, das Zen dir nichts geben kann, weil Zen nichts hat,..d.h. Zen bringt dir nur eine Klarheit über dein Handeln, über deine Beweggründe, über deine Position,..und das eben dies alles nicht vom Zen kommt, sondern in dir selbst ruht,..ist jetzt etwas kompliziert ausgedrückt,...Ziel ist es ja, eigentlich kein Ziel mehr zu haben, den ein Ziel bedeutet Verlangen,..im Zen steht aber der Augenblick, die Tätigkeit im vordergrund,..füllst du Zen mit einem Ziel, so füllst du Zen mit Verlangen, was wiederum nicht mehr Zen ist,..wenn ich mir also vom Praktizieren des Zazen eine Belohnung erwarte, so kanns eigentlich nicht funktionieren, weil ich mir da ja ein Ziel stecke,..
Ohne eine gewisse Belohnung, wenn nicht als Endpunkt dann während der Praxis, setzt sich niemand auf die Dauer hin und praktiziert.
Die Belohnung mag klarere Einsicht in sich selbst sein, ein Ruhen in sich selbst (während der Praxis und evtl. auch außerhalb), die Möglichkeit, nur im Augenblick zu leben - was auch immer. Es ist eine Belohnung, die die Zen Praxis gibt.
Dass Zen Dir nichts geben kann, weil Zen nichts hat - das kann man auch von Yoga, Shamatha/Vipassana, den tantrischen Formen der Versenkung in diesem Sinne sagen. Und man sagt es auch. Nur vom Gebet wird gesagt, dass etwas von Außerhalb antwortet.
Der Unterschied des Zen zu den anderen Methoden wäre meiner Ansicht nach, dass die Letzteren das Grundziel der Erleuchtung - in diesem oder einem anderen Leben - bzw. des Erkennens oder der Annäherung an Gott haben KÖNNEN (nicht müssen). Aber auch da soll man das während der Praxis möglichst vergessen - es gilt nur als Motivation, die Praxis während schwieriger Phasen Aufrecht zu erhalten.
Und in den sutren werden diese Belohnungen während der Versenkungen ja durchaus erwähnt.