21-08-2010, 16:40
(21-08-2010, 07:55)d.n. schrieb:(21-08-2010, 00:32)agnostik schrieb: Du meinst, stehlen on anderen Spartanern war gut, die Polynesier aßen die Stammesgenossen aus?
Wenn ja - dann sind das wohl eher Ausnahmen gewesen beim Vergleich aller oder sehr vieler Gesellschaften untereinander.
Dass es immer wieder Ausnahmen gab, ist ja klar. Nicht viele Gesellschaften hatten z. B. ein Gebot, "keine anderen Götter neben dem *einen* Stammesgott zu haben.
Die Ausbildung der Jungen beinhaltete, daß sie sich einen Teil ihrer Nahrung zusammenstehlen mußten,..wurden sie erwischt, wurden sie verprügelt,..aber nicht als Strafe für den Diebstahl, sondern weil sie sich erwischen lassen hatten,..der Nahrungsdiebstahl hatte ausbildungstechnisch den Sinn, Intelligenz, taktisches Gespür und Geschicklichkeit der Jungen zu verbessern,..also war das Stehlen hier gut und erwünscht,...beim rituellen Begräbniskannibalismus wird entweder der ganze Körper, rituell als wichtig angesehene Körperteile, oder wie auch heute noch bei manchen Indiovölkern des Amazonas üblich, die Asche des Verstorbenen von dessen Familienangehörigen verspeist,..dort gut und usus, stell dir das mal in Europa vor,..;)..
Wenn du hier "Ausnahmen" schreibst, was ist dann die Regel? Und viel wichtiger, wer definiert sie?
Wenn ich jetzt theoretisch 50 kleine Stammesgesellschaften nennen würde, wo zB der Begräbniskannibalismus üblich ist, und du "konterst" mit 4 oder 5 "großen" Kulturkreisen (westlich, arabische Welt, asiatische Vorstellungen,..usw) wären rein Rechnerisch die 50 mehr als 5,..
auch müßte im historischen Kontext betrachtet, die Kulturübernahme/aufzwingung der Kolonisationsepochen berücksichtigt werden, wo meist gewaltsam "europäisch/christliche Werte" die ursprünglichen Werte und Traditionen ersetzten,.. angefangen mit der Demokratie der skandinavischen Völker (Thing) die durch einen von Gottes Gnaden eingesetzten monokratischen König ersetzt wurde, über das Verbot religiös/sozialer Gebräuche der ab dem H.mittelalter eroberten Gebiete der "neuen Welt" hinübergreifend zur Islamisierung des Ostafrikanischen Raumes, oder neuzeitlich die "konsumorientierte Demokratisierung nach amerikanischem Vorbild" mit der Ausbreitung des "american way of life" in der Nachkriegszeit,...
du siehst, es ist alles eine reine Frage des Standpunktes und der Betrachtung,..so gesehen gibt es "Ausnahme und Regel" ebensowenig wie "Gut und Böse",..
Nein, sehe ich nicht so.
Wenn ich 1 Mill Gesellschaften vergleichen würde (reine Theorie, dass das möglich ist, ich weiß),
egal wie groß und wie beinflusst:
Von diesen 1 Mill. hätten 1000 Kannibalismus
10 Nur 1 Gott erlaubt
20 Stehlen ist erlaubt/erwünscht
1000 Ehebruch ist ok
usw.
also die Ausnahmen quantifiziert.
Die anderen Sachen, die ich genannt habe, wären aber auch da ähnlich
Einfach die Millionen Gesellschaften danach durchzählen und dann zusammenfassen.
Dann ließ sich schon ein "statistisch hochsignifikantes" Ergebnis erzielen
