15-08-2010, 19:08
(15-08-2010, 18:47)humanist schrieb: Ekkard, dann ignorierst du offensichtlich die vielen andauernden Kriege im Namen von Religion und ihre Opfer. Es müssen noch nicht einmal Kriege sein. Sei mal ein Andersgläubiger in einem islamischen Land! Dann musst du um dein Leben fürchten.Diese Ansicht halte ich für nicht stichhaltig. Richtig ist, dass sich jede Ideologie als Einbahnstraße in die Unterdrückung oder in den Krieg erweist. Bei christlicher und muslimischer Ideologie ist das nicht anders. Was halte ich von einem Christen, der z. B. während der Kreuzzüge Menschen erschlägt, weil sie die "heiligen Stätten" besetzt halten? Oder von Menschen, die Andersgläubige massakrieren?
Man kann sich das ganze schönreden, aber seien wir ehrlich. Die monotheistischen Religionen sind für unsägliches Leid verantwortlich. Nur weil das Christentum hier in Deutschland gezähmt wurde, heißt es nicht, dass Religion kein Gewaltpotential birgt.
Das Schema von Ideologie ist immer: WIR, die Guten, bekämpfen die bösen ANDEREN. Und niemand kann mir weismachen, dass das mit den Religionslehren mehr zu tun hat, als eine paar Brösel der Mythen darin. In Wahrheit treiben massive Mangelzustände Menschen dazu, sich unter einer beliebigen WIR-Vorstellung gegen andere zu erheben.
Die monotheistischen Weltreligionen sind nur zufällig die größten Ideologie-Lieferanten, einfach weil sie viele Mitglieder zählten. Jede beliebige andere Religion taugt genauso gut zum Idelogielieferanten eines WIR gegen das Böse.
Bestenfalls ist es richtig, dass das Christentum (Nächsten- und Feindesliebe, töte nicht!, schaffe Gerechtigkeit, ...) es nicht schafft, seine religiösen Wahrheiten so in die Köpfe zu bekommen, dass eine "WIR gegen das Böse"-Ideologisierung gar nicht erst aufkommt. Dazu war es aber wenigstens seit dem Jahr 400 zu stark mit dem Herrschaftssystem verbandelt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard