15-08-2010, 12:50
Als ich in der Pubertät die Frage hatte, wo die 'Wahrheit' ist, war zumindest das Eine mir klar: das Leben hat keinen Sinn. Wir sind halt hier. Und ich fand es grauenvoll, dass die Menschheit so viele Qualen erleidet, sei es durch Folter, durch Verschüttetsein, durch sonstwas. Ich war überzeugt davon, dass man sich nur einen in die Hucke lügt, wenn man sagt: ich finde es gut, dass wir alle da sind.
Würde es jedem einzelnen von uns bewusst sein, was gerade in diesem Moment an menschlichen Qualen geschieht, würde man den Verstand verlieren. Man weiß ja, wie jemand allein dadurch zusammenbricht, wenn man diesen über Tage miterleben lässt, wie ein anderer im Nebenzimmer gefoltert wird. Das geht so an die Substanz, dass man fast zerrüttet wird. Und dann stelle man sich vor, man würde alles und jedes mitkriegen, was an Schmerzen auf der ganzen Welt passiert.
Also kann man nur überleben, indem man das alles massiv verdrängt. Fakt aber ist dennoch, dass dies alles geschieht.
Darum war damals für mich, in der Pubertät, klar: ich akzeptiere nicht, dass die Menschheit da ist. Ginge es nach mir, würde ich sie nie entstehen lassen.
Heute sehe ich das im Prinzip nicht anders. Geändert hat sich meine Akzeptanz der Realität: wir sind nun mal da. Also kann ich nur noch beantworten, welchen Job ich hier übernehmen will. Welche Funktion ich für mich innerhalb dieser Tatsache sehe.
Würde es jedem einzelnen von uns bewusst sein, was gerade in diesem Moment an menschlichen Qualen geschieht, würde man den Verstand verlieren. Man weiß ja, wie jemand allein dadurch zusammenbricht, wenn man diesen über Tage miterleben lässt, wie ein anderer im Nebenzimmer gefoltert wird. Das geht so an die Substanz, dass man fast zerrüttet wird. Und dann stelle man sich vor, man würde alles und jedes mitkriegen, was an Schmerzen auf der ganzen Welt passiert.
Also kann man nur überleben, indem man das alles massiv verdrängt. Fakt aber ist dennoch, dass dies alles geschieht.
Darum war damals für mich, in der Pubertät, klar: ich akzeptiere nicht, dass die Menschheit da ist. Ginge es nach mir, würde ich sie nie entstehen lassen.
Heute sehe ich das im Prinzip nicht anders. Geändert hat sich meine Akzeptanz der Realität: wir sind nun mal da. Also kann ich nur noch beantworten, welchen Job ich hier übernehmen will. Welche Funktion ich für mich innerhalb dieser Tatsache sehe.
