03-08-2010, 09:21
(03-08-2010, 09:09)Rao schrieb: Ich würde sagen, in Diktaturen sind Dinge wie eine religiöse Zugehörigkeit (auch wenn die offiziell "nicht erwünscht" ist, aber "ein bißchen" geht meistens, nicht jedes Regime reagiert gleich so allergisch wie China auf Falun Gong) ein einfacher Aufhänger, um Gleichgesinnte zu finden, die vielleicht auch ein wenig "abweichlerisch" gestimmt sind - man zeigt (unauffällig) vielleicht ein Kreuz oder anderes religiöses Symbol vor, läßt in Gesprächen hier und da mal einfließen, daß man an das und das glaubt, und wenn man dann Glück hat, findet man in ein ganzes Netzwerk von Gleichgesinnten... das ist ja auch der Grund, warum den Kirchen in der ehemaligen DDR nach der Wende die Leute davonliefen. Religion als Mittel zur Opposition wurde nicht mehr gebraucht, sobald jeder frei und ohne Angst vor Repressalien seine Meinung sagen durfte.
gut beobachtet
religionen haben nicht nur zulauf, wenn der religiöse glaube stark ist, sondern auch, wenn sie irgendwie "schick" sind (siehe die begeisterung für so manches fernöstliche) oder eben als mantel für anderes dienen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)