27-07-2010, 22:49
Hallo Einsiedler!
Ich grüble auch gerade ein wenig dran herum, welche Faktoren sich eventuell wie auswirken… Wenn sich das bei dir so lange hinzog, bis du außer Gefahr warst, nehme ich an, wussten Angehörige von dir bescheid und waren auch in die ganze Situation involviert, oder? Vielleicht hält auch das das Thema im Bewusstsein, wenn es Menschen gibt, die davon wissen und die die Krankheit auch später noch manchmal ansprechen, wenn sie sich etwa nach dem aktuellen Gesundheitszustand erkundigen?
Der Gedanke, dass man überhaupt eine Erinnerung von außen brauchen könnte, um sich an sowas zu erinnern, mag dämlich klingen, aber ich weiß ja nun mal von mir, dass ich es anfangs problemlos (und ohne es überhaupt nur bewusst anzustreben) "geschafft" habe, nicht drüber nachzudenken. Also nicht nur keine irgendwie philosophisch angehauchten Überlegungen drüber anzustellen, sondern überhaupt nicht an die ursprüngliche Gefahrensituation zu denken. Da zogen Monate ins Land ohne einen Gedanken dran, und wenn nicht irgendwann die Panikattacken gekommen wären, weiß der Geier, wie lange ich das stur ignoriert hätte. Aber: ich hatte auch keine eingeweihte Familie um mich rum, die den Verdrängungsprozess hätte unterbrechen können. Bei Wochen im Krankenhaus sieht das (im Idealfall) anders aus.
Ich spekuliere mal wieder herum. Kann auch gut sein, dass die schlichte Länge der Ungewissheit das Thema Tod unverdrängbar gemacht hat – oder dass du schlichtweg die Charakterstärke aufgebracht hast, dich den Dingen zu stellen, und ich erstmal eine Weile lang nicht ;)
liebe Grüße,
Melmoth
@d.n.: Der Gedanke interessiert mich auch, bin allerdings noch nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe: Meinst du es so, dass man gewissermaßen mehr Kapazitäten frei hat, um sich mit seiner Angst vor dem Tod zu arrangieren, wenn man gesund ist und die Gefahr von außen kommt? Und dass man dadurch eher die Chance hat, wenn man überlebt, abgeklärter statt panischer daraus hervorzugehen?
Ich grüble auch gerade ein wenig dran herum, welche Faktoren sich eventuell wie auswirken… Wenn sich das bei dir so lange hinzog, bis du außer Gefahr warst, nehme ich an, wussten Angehörige von dir bescheid und waren auch in die ganze Situation involviert, oder? Vielleicht hält auch das das Thema im Bewusstsein, wenn es Menschen gibt, die davon wissen und die die Krankheit auch später noch manchmal ansprechen, wenn sie sich etwa nach dem aktuellen Gesundheitszustand erkundigen?
Der Gedanke, dass man überhaupt eine Erinnerung von außen brauchen könnte, um sich an sowas zu erinnern, mag dämlich klingen, aber ich weiß ja nun mal von mir, dass ich es anfangs problemlos (und ohne es überhaupt nur bewusst anzustreben) "geschafft" habe, nicht drüber nachzudenken. Also nicht nur keine irgendwie philosophisch angehauchten Überlegungen drüber anzustellen, sondern überhaupt nicht an die ursprüngliche Gefahrensituation zu denken. Da zogen Monate ins Land ohne einen Gedanken dran, und wenn nicht irgendwann die Panikattacken gekommen wären, weiß der Geier, wie lange ich das stur ignoriert hätte. Aber: ich hatte auch keine eingeweihte Familie um mich rum, die den Verdrängungsprozess hätte unterbrechen können. Bei Wochen im Krankenhaus sieht das (im Idealfall) anders aus.
Ich spekuliere mal wieder herum. Kann auch gut sein, dass die schlichte Länge der Ungewissheit das Thema Tod unverdrängbar gemacht hat – oder dass du schlichtweg die Charakterstärke aufgebracht hast, dich den Dingen zu stellen, und ich erstmal eine Weile lang nicht ;)
liebe Grüße,
Melmoth
@d.n.: Der Gedanke interessiert mich auch, bin allerdings noch nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe: Meinst du es so, dass man gewissermaßen mehr Kapazitäten frei hat, um sich mit seiner Angst vor dem Tod zu arrangieren, wenn man gesund ist und die Gefahr von außen kommt? Und dass man dadurch eher die Chance hat, wenn man überlebt, abgeklärter statt panischer daraus hervorzugehen?
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)