(20-07-2010, 00:46)Gundi schrieb: Sicherlich ist es möglich den kI auch für die eigenen Zwecke zu missbrauchen, nur dürfte dass eben nicht im Sinne Kants sein, welcher beim Verfassen des kI den menschlichen Verstand als das Höchste betrachtete, welcher zu gewissen Schlussfolgerungen, wie eben der Gleichheit, fähig ist.
Ein weiterer Spruch Kants ist ja auch: "Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen". Der Verstand ist es welcher uns "Wahrheiten" offeriert. Sowohl das gesellschaftliche als auch das Ichbezogene Handeln sollten rein verstandesbezogen sein und möglichst frei von Gefühl oder Emotion.
wenn ich mal ein bißchen ergänzend klugscheißen darf:
das copyright für "sapere aude!", dessen kantsche übersetzung du hier anführst, stammt von horaz, dem ich auch meine signatur entlehnt habe
daß auch der aufklärerische verstand, wenn er die gleichheit aller menschen postuliert, kein garant für "wahrheit" ist, mag das beispiel voltaires zeigen, jenes musteraufklärers:
soll sein gleichheitsdrang (bei weißen) sogar so weit gegangen sein, daß er selbst ihm mißliebige meinungen anderer bis zum tod verteidigen würde, so fand er doch nichts dabei, in gut rassistischer manier schwarze zu tieren zu erklären, sklaverei zu billigen und in koloniale ausbeutung inkl. sklavenhandel zu investieren
es ist also schon so eine sache, was (soziohistorisch geprägt) der verstand so als aufgeklärt ansieht...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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