14-07-2010, 09:30
(13-07-2010, 11:42)VolkersList schrieb: Irgendwie fühle ich, daß Gott kein Verhältnis zu Zahlen hat. Am 25. Dezember 2004 bringt er mehr als 300 000 Menschen um und was geschieht dann ? Hat er uns geholfen, ein wasserdichtes System von Zsunami - Warngeräten zu installieren ? Ist uns das seit Monaten keine Zeile mehr wert ? Wenn Gott in uns Menschen eingepflanzt ist, warum reagiert er dann nach einigen Jahren so träge ?
Wieso sollte er uns helfen ein Tsunami-Warnsystem aufzustellen. Vielleicht will er ja später wieder mal 300'000 Menschen umbringen? Ist das Warnsystem nicht unser eigener Job? Wäre es Gotteslästerung, eins zu installieren? Oder - da Gott ja deiner Meinung nach in uns ist - sind wir selbst schuld am Tsunami und haben die 300'000 Menschen selbst getötet? Wie unterscheidest du das?
(13-07-2010, 11:42)VolkersList schrieb: Selbstverständlich läßt sich alles mit menschlicher Abnutzung erklären. Keiner von Euch sieht Gott als Beteiligten im menschlichen Handeln. Denn dann läge ja die Vermutung nahe, daß an der Notunterkunft Gottes im Menschen doch was dran ist. Niemand von Euch hat das je akzeptiert.
Mir als Atheist fällt das zugegebenermassen schon schwer zu glauben, ja.
(13-07-2010, 11:42)VolkersList schrieb: Weswegen kann Gott nicht rechnen ? Bitte hilf mir, ich habe fast keine Kenntnisse in Bezug auf die Bibel. Steht da nicht irgendwo, ich will die Welt erretten um eines einzigen Gerechten willen ?
In der Bibel stehen lauter Zahlen. Gott scheint ein tolles Verhältnis zu Zahlen zu habe. Ich hab dir hier einiges abgeschrieben:
Zahl 1: Es gibt nur einen Gott
Zahl 2: Es braucht vor Gericht 2 Zeugen
Zahl 3: Jesus aufersteht nach 3 Tagen, Dreifaltigkeit
Zahl 4: Die "Botschaft" soll in alle 4 Himmelsrichtungen verteilt werden, 4 Evangelien
Zahl 7: 7 Tage der Schöpfung, 7 Todsünden, der 7. Tag (Sabbat) ist ein ganz besonderer, heiliger, Das Fest der ungesäuerten Brote und das Laubhüttenfest dauerten je sieben Tage (2. Mose 34,18; 3. Mose 23,34)
Zahl 8: Acht Menschen werden mit der Arche gerettet (1. Petrus 3,20). Am achten Tag wird beschnitten (3. Mose 12,3). Am achten Tag nach Beginn der Monatsblutung gilt die verheiratete, jüdische Frau wieder als rein (3. Mose 15). Das Chanukka-Fest (Tempelweihe genannt in Johannes 10,22) dauert acht Tage.
Zahl 10: Zehn Gebote, zehn Plagen (2. Mose 10f), zehn Aussätzige (Lukas 17), zehn Jungfrauen (Matthäus 25), etc.
Zahl 12: Zwölf Stämme Israels, 12 Jünger Jesu
Zahl 13: dreizehn Eigenschaften Gottes (2. Moses 34)
Zahl 40: 40 Söhne (Richter 12,14). 40 Jahre in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten. Das Land hatte 40 Jahre Ruhe (Richter 3,11;5,31;8,28). 40 Tage Versuchung Jesu in der Wüste, Mose war 40 Tage auf dem Berg (2. Mose 24,18), Elia war 40 Tage unterwegs, um Gott am Horeb zu begegnen (1. Könige 19,8), Jona verkündigte den Bewohnern von Ninive eine 40-Tage-Frist (Jona 3,4), Jesus zeigte sich nach der Auferstehung vierzig Tage seinen Jüngern (Apostelgeschichte 1,3).
etc. etc.
Dieses Beispiel zeigt besonders gut, was ich an dir so faszinieren finde (im positiven Sinne). Dir ist relativ Wurscht, was in uralten Schriften steht, auch wenn du von ihnen inspiriert bist. Du beobachtest die Realität (gemäss deiner ganz persönlichen Wahrnehmung) und formst dir deine Glaubensvorstellungen nach eben dieser, statt einfach mal stur zu glauben, was irgendwo steht.
Ich teile deine Ansichten keineswegs, wie du weisst. Ich glaube an keinen Gott, und manchmal verschliesst sich mir die Logik hinter deinen Thesen. Aber ich finde, du hast da vielen Gläubigen was voraus.
(13-07-2010, 11:42)VolkersList schrieb: Imsmer wieder begegnet mir dieses Phänomen: Gott scheinen Zahlen nicht zu interessieren, aber wenn es darum geht, einen Einzigen zu retten, dann können wir ihn in uns entdecken.
Schon Stalin sagte: Der Tod eines Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.
Vielleicht ist Gott ab einer gewissen Anzahl Menschen schlicht überfordert?