28-06-2010, 13:46
(28-06-2010, 11:38)melek schrieb: @ petronius :
Man könnte z.B. ein männliches und weibliches Prinzip sehen (z.B. im Stile von Yin/Yang), oder sonst eine "göttliche" Geschlechterordnung postulieren, in die sich irgendwie sicherlich auch eine Amöbe einordnen ließe
ich wüßte jetzt nicht, wie
jedenfalls wäre das erst recht eine völlig willkürliche "Kategorisierung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben kann"
Zitat:Ich wollte mich wie gesagt nicht auf die Seite von Al-Haitam schlagen; ich finde nur den Verweis auf naturwissenschaftliche "Tatsachen" nicht immer stichhaltig in solchen Diskussionen
ich sehe dich auch nicht auf al-haitams seite. wenn aber in glaubensfragen naturwissenschaftlich definiertes vokabular verwendet wird, muß es sich auch an naturwissenschaftlichen kenntnissen prüfen lassen. ansonsten ist klar zu sagen, daß man mitdiesen begriffen etwas ganz anderes meint
aber das sehe ich ja generell als problem: daß aus dem alltag geläufige begriffe in glaubensdingen plötzlich ganz andere bedeutung haben sollen
Zitat:Ein allmächtiger Gott steht immer über menschlicher Wissenschaft und dagegen kommt man auch als Atheist einfach nicht an
nur daß es hier ja noch nicht mal um die universalausrede des "allmächtigen" gottes ging, sondern eben darum, daß sich ein bestimmtes göttliches prinzip ganz real in der physischen wirklichkeit abbilden soll - was es aber nicht tut
Zitat:Man sollte dies imo beherzigen und nicht in eine Wissenschaftsgläubigkeit verfallen, dann spart man sich auch viel von dem Hin und Her bei solchen Diskussionen.
das problem liegt hier aber auf seite des gläubigen, der seinen glauben qua naturwissenschaftlichen sachverhalten belegen will. niemand zwingt al-haitam dazu, irgendeine aussage zu einer "geschlechtlichkeit" zu machen, die sich angeblich "durch die ganze schöpfung zieht". wenn er das tut, muß er sich am realen befund zur "schöpfung" messen lassen
daß die realität faktengetreu dargestellt wird, hat mit "Wissenschaftsgläubigkeit" nicht das geringste zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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