(12-06-2010, 00:28)Ekkard schrieb: Ich fürchte, die strenge, normative Auffassung der biblischen Texte ist eine christliche Erfindung. Dafür kommen eine Reihe von Gründen in Frage, besonders die Vereinnahmung des Glaubens durch den römischen Staat in der Zeit Kaiser Konstantins.
Ich denke, dass Du mit dieser "Befürchtung" richtig liegst!
Ecclesia vivit lege Romana!
Diese Botschaft ist zwar an die Weltkirche gerichtet, birgt aber einen historischen Bezug, der bis Konstantin zurückreicht, was die kirchliche Reichsgliederung betrifft, sogar bis Diokletian (dessen Neugliederung des Reiches in Diözesen, Provinzen und Metropolien von der Kirche übernommen wurde).
Alles Recht müsse durch Gesetze begründet sein, und Gesetze sind einzuhalten.
In diesem Sinne wurden von der spätantiken römischen Gesellschaft auch die "göttlichen Anweisungen" aufgefasst, die in der Bibel kundgemacht sind. Das wirkt bis heute nach.
MfG B.

