02-06-2010, 12:28
(02-06-2010, 12:11)Ekkard schrieb: Zunächst möchte ich ausdrücklich betonen, dass in der menschlichen Gesellschaft nichts absolut und ewig geregelt werden kann
das ist historisch evident, richtig
Zitat:In Grenzbereichen lösen sich selbst die strengsten und am wichtigsten empfundenen gesellschaftlichen Regeln
mit irgendwelchen grenzbereichen allerdings hat imho diese schlichte tatsache nichts zu tun - auch der banale alltag ist nicht "absolut und ewig geregelt"
Zitat:Wenn man aber im Allgemeinen darauf vertraut, dass Altes und Neues Testament göttlichen Ursprungs sind, dann kann man deren Grundsätze (10 Gebote, Bergpredigt) quasi als "ewig gültig" ansehen
ist das die antwort auf meine frage
was sollen "übergeordnete immerbeständige Werte" sein?
in der bibel steht so einiges. versteh ich dich richtig, daß du ausschließlich "10 Gebote, Bergpredigt" als für den gläubigen "ewig gültig" ansiehst (und der große rest sozusagen für eine dauerhafte wertefindung nicht tauglich ist)?
Zitat:Wenn dies verinnerlicht wurde, ist es sehr schwer - wenn nicht gar unmöglich -, sich etwas anderes vorzustellen
unter "übergeordnet" oder "immerbeständig" verstehst also auch du etwas, wozu man sich halt freiwillig entschließt (zu glauben) oder eben nicht?
jene "übergeordneten und immerbeständigen" werte sind also auch nichts anderes als diejenigen werte, die man sich halt selber gibt. der eine, indem er sich entschließt, zu glauben, die eigenen werte seien irgendwie transzendent legitimiert, der andere, indem er sich der tatsache bewußt ist, daß seine eigene motivlage nur eine von verschiedenen möglichen ist - auch wenn er sie natürlich (aus seiner sicht) für die "beste" hält
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

