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Lukas 2,1-3, Steuerschätzung
#3
(02-05-2010, 13:16)Mensch1972 schrieb:
(02-05-2010, 10:38)Bion schrieb:
helmut schrieb:
helmut schrieb:Da Lukas vom ersten Mal schreibt, in der Quirinius Statthalter war, ist klar, dass er eine Zählung in der Zeit meint, in der Qurinius das Imperium über einen guten Teil der syrischen Legionen hatte (wenn er auch nicht Legal von Syrien war, wie Lukas anzunehmen scheint), sprich: zur Zeitpunkt des Feldzugs gegen die Homadenser.
Um genau zu sein: er schrieb von der ersten Zählung zur Zeit des Quirinius. D.h. wer kennt zwei, und damit ist klar, dass ... (siehe oben).

Lukas 2,1-3:

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.

…, dass alle Welt geschätzt würde.

Von einer reichsweiten Steuerschätzung unter Augustus ist in außerchristlichen Quellen nichts bekannt. Offenbar war für Lukas die reichsweite Steuerschätzung aus den Jahren 74/75 nC Vorlage für seine Behauptung.

Das kann man auch anders sehen. Eine außerbiblische Quelle wäre z.B. Josephus Falvius.

Bei Josephus steht allerdings nichts, was auf einen (von Lukas behaupteten) allgemeinen Zensus hindeuten könnte!

Josephus berichtet wie Du ja auch zitiert hast:

Quirinius also,…, kam auf Geheiß des Cäsars mit wenigen Begleitern nach Syrien, teils um Gerichtssitzungen abzuhalten, teils um die Vermögensschätzung vorzunehmen. […]
Bald fand sich Quirinius auch in Judäa ein, das mit Syrien verbunden war, um hier ebenfalls das Vermögen zu schätzen und die Güter des Archelaus zu verkaufen. (Ios. ant XVIII, 1-2)


Ob damit eine regionale Steuerschätzung gemeint oder einfach nur das Vermögen des Archelaus erfasst worden war, lässt sich nicht sagen.

Wenn man die Geburt Jesu zwischen 6-4 vC annimmt, wäre er zum Amtsantritt des Quirinius in Syrien zehn oder zwölf Jahre alt gewesen.

Mensch1972 schrieb:„Dieses Problem ließe sich lösen, wenn - was eine umstrittene in Tibur Tivoli gefundene Inschrift vielleicht belegt - Quirinius zweimal Statthalter von Syrien gewesen wäre:20 Einmal in der Endphase der Herodesherrschaft und ein zweites Mal 6/7 n.Chr. Nun ist es aber ausgesprochen unwahrscheinlich, dass der Statthalter von Syrien im Königreich des Herodes überhaupt einen Zensus abhalten und demzufolge auch Steuern hätte einziehen können.

Die Inschrift ist in der Tat umstritten! Und dass Qurinius zweimal Statthalter in Syrien gewesen wäre und zur Zeit des Herodes (d. Gr.) einen Zensus hätte anordnen können, ist, wie ohnehin angemerkt, ausgesprochen unwahrscheinlich!

Dazu in Theissen/Merz: Der historische Jesu, S. 149, Fußnote 6:

Die Amtsinhaber der letzten Regierungsjahre des Herodes (10-4 vC) sind bekannt, sodass eine frühere Statthalterschaft des Quirinius ausgeschlossen werden kann.
MfG B.
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Lukas 2,1-3, Steuerschätzung - von Bion - 02-05-2010, 10:38
RE: Lukas 2,1-3, Steuerschätzung - von Bion - 02-05-2010, 14:34
RE: Lukas 2,1-3, Steuerschätzung - von Bion - 03-05-2010, 10:51
RE: Lukas 2,1-3, Steuerschätzung - von Bion - 03-05-2010, 21:23

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