22-04-2010, 11:32
(22-04-2010, 10:34)Bion schrieb: Das, was Mohammed an religiösen Ideen verbreitet hatte, war ein synkretistischer Mix aus allen religiösen Angeboten seiner Umgebung gewesen. Der Anteil an animistischer Naturreligion im Islam erleichterte es erheblich, auch naturverbundene Wüstenbewohner von der neuen Lehre zu überzeugen
etwa so hätte ich mir das auch gedacht
Zitat:Übrigens eine Methode, der sich Missionare immer wieder gerne bedienten: religiöse Ideen, die man zu verbreiten sucht, in ein "einheimisches Gewand" zu stecken. Man muss sich nur den eigenartig anmutenden Katholizismus Südamerikas, in dem auch nicht wenige vorchristliche Vorstellungen platzgefunden haben oder das Begräbnisritual der (protestantischen) Batak-Kirchen in Nordsumatra ansehen
"el dia de los muertos" in mexiko ist mir ein begriff (nicht nur durch die daran angelehnte geschichte von ray bradbury). der totenkult der batak ://www.outoftime.de/tod-im-kulturvergleich/indones/batak.html ist schon heftig - und das läuft heute unter "protestantismus"?
Zitat:Auch in europäisch-christlichen Köpfen ist (Natur-)Geisterglaube präsent. Für manche schriftgläubige Christen sind Geschichten, die über das Austreiben von Dämonen berichten, realhistorische Ereignisse.
zum einen das (sei es nun katholischer oder evangelikaler exorzismus), zum anderen sind bestimmte schutzkulte (ausräuchern von haus und stall in der raunacht, fruchtbarkeitszauber "palmbuschen", perchtenlauf etc.) ja in der volkskultur noch sehr präsent - wiewohl oft nicht mehr vom ursprung her bekannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

