01-04-2010, 15:22
(01-04-2010, 14:45)elwaps schrieb: Ich weiß, dass meine Frage etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist. Interessieren würde mich aber auch, wie Du
zum Beenden von Leben, besonders des tierischen, allgemein stehst, da Du hier den Menschen besonders betonst.
Da ich generell Respekt vor jedwedem Leben habe, stehe ich kritisch zu jeder ungerechtfertigten Tötung (egal ob Mensch oder Tier).
Hiermit meine ich aber nicht dass generell nicht getötet werden darf. Der Mensch tat und tut es um sich zu ernähren, für Kleidung und anderes.
In der Tötung von Tieren sehe ich daher nicht prinzipiell ein Übel.
Wenn es aber darum geht Tiere aus Spass oder Ekel oder sonstigem zu töten, finde ich so etwas nicht nachvollziehbar.So würde ich z.B. ein Insekt nicht töten, nur weil ich es eklig finde.
Leben an sich stellt für mich ein sehr hohes Gut dar und sollte wirklich nur für eine bestimmte Notwendigkeit geopfert werden (z.B. Nahrung).
(01-04-2010, 14:45)elwaps schrieb: Nimmt man unsere Fähigkeit zur Abstraktion aus dem Spiel und richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir sehen,
im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs also einen mehr oder weniger komplexen Zellhaufen (und nicht mehr), unterscheidet
sich dessen Existenz, je nach Entwicklungsstadium, (ganz zu Beginn) kaum von der einer Bakterienkolonie,
(später) eines Fisches oder Nagers. In frühen Stadien sind ja sogar ein Schwanz und externe Vorläufer der
Lunge zu erkennen, die wir mit vielen Tieren gemein haben. Diese vorläufigen Körperteile entwickeln sich erst später
auseinander, z.B. bei uns zu Lungen, bei Fischen zu Kiemen.
Du hast vollkommen recht. Am Anfang unterscheidet sich der Zellhaufen nicht wirklich von dem eines Fisches oder Nagers...
Aber wir wissen doch dass aus diesem Zellhaufen kein Fisch oder Nager wird sondern ein Mensch. Warum dieses Wissen außen vor lassen? Wir wissen dass bei einem Schwangerschaftsabbruch nicht ein Fisch oder Nager sich nicht entwickeln konnte, sondern ein Mensch.
Warum sollte das "Ziel" dieses Zellhaufens bei den Überlegungen nicht mitbedacht werden?
Es ist doch nun mal so, dass ein menschliches Lebewesen absichtlich daran gehindert wurde zu leben.
(01-04-2010, 14:45)elwaps schrieb: Die Tötung von Fischen rechtfertigen wir mit unserem Nahrungsbedarf, damit, dass die Fischerei für viele Menschen
die (finanzielle) Lebensgrundlage bildet, mit dem Bedarf an fettarmen Proteinen und hochwertigen Fettsäuren.
Das Fischen erfüllt somit den Zweck, einer bestimmten Gruppe von Menschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Hier sehe ich Parallelen zum Schwangerschaftsabbruch. Oft ist der Grund ein finanzieller Engpass, der die Versorgung des Kindes
und die der Eltern/der Mutter gefährden würde. Oder Lebensumstände, die das Kind oder die Mutter in Gefahr bringen würde.
Also ermöglicht das Beenden von Leben für bestimmte Menschen auch hier in gewisser Weise ein lebenswerte(re)s Leben.
Wie ich schon mehrfach anmerkte, sehe auch ich gerechtfertigte Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch wie z.B. Vergewaltigung oder extremste Armut.
Ich persönlich denke aber es müssen schon wirklich gravierende Gründe sein um einen Schwangerschaftsabbruch sich selbst gegenüber zu rechtfertigen.
Liegt aber einfach daran, dass ich diesem Zellhaufen, als künftigen, Menschen schon mehr Recht und Würde beimesse als andere.
