01-04-2010, 14:24
(01-04-2010, 13:21)elwaps schrieb: Das Beispiel mit der Mülltonne ist nicht nur provokativ sondern auch absurd und fernab des gesunden Menschenverstandes.
Sicher ist es provokativ und fernab des gesunden Menschenverstandes. Ich wollte lediglich wissen, weshalb petronius beide Fälle unterschiedlich bewertet, wenn doch bei beiden die Frau ihre Gründe dafür hat und bei beiden die Entwicklung menschlichen Lebens behindert wird. Weiterhin sprach er davon dass es für ihn kein generelles Recht auf Leben gibt. Ich schätze jetzt mal er macht es wie du am noch fehlenden Bewusstsein fest.
(01-04-2010, 13:21)elwaps schrieb: Damit liegt die bedeutenste Frage und auch eure Meinungsverschiedenheit in dem Punkt, dass Du, Gundi, die befruchtete
Eizelle mit Blick auf ihre mögliche Zukunft bereits als Mensch ansiehst, da sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu
einem entwickeln wird. Aus dieser Perspektive verleihst Du dieser zunächst einzelnen Zelle die selben Rechte, die auch
ein voll entwickelter Mensch besitzt.
petronius sieht die befruchtete Eizelle hingegen als das was sie ist und nicht das, was sie einmal werden könnte bzw. wird.
Mit dieser Sichtweise hat man zwar eine Zelle, die eine Kombination zweier, menschlicher Genome in sich trägt, nüchtern
gesehen aber zunächst nicht mehr als eine Zelle, die ,von automatischen Reaktionen der Rezeptoren und Transportproteine
mal abgesehen, keine bewusste Sinneswahrnehmung bzw. keine Art von Wahrnehmung generell zu leisten imstande ist.
Gut zusammengefasst!
(01-04-2010, 13:21)elwaps schrieb: Das ist der Punkt über den geredet werden sollte und auf einer anderen als der philosophischer Ebene ist das nicht möglich.
Richtig, daher auch in diesem Unterforum. Das gleich klar ist, dass es hier nicht um allgemeingültige Festlegungen geht.
(01-04-2010, 13:21)elwaps schrieb: Der Mensch ist vor der Entwicklung der Synapsen, des ZNS und anderer Teile des Nervensystems nicht zu bewussten
Wahrnehmungen oder Schmerzempfinden in der Lage. Er ist sich seiner selbst nicht bewusst und nicht viel mehr als
ein abhängiges, im Aufbau begriffenes System, kein Mensch im engeren Sinne.
Reicht die Zukunftsperspektive einer Zelle/eines Zellhaufens als voll entwickelter, evtl. glücklicher und ausgefüllter
Mensch aus um ihre/seine Vernichtung als Mord zu werten? Kann man die Deaktivierung von Zellen als Mord an seinem
zukünftigen Dasein als Mensch werten?
Mord klingt natürlich sehr hart und würde ich auch so nicht bezeichnen, da ich Menschen die entwickelte Menschen umbringen doch auch anders bewerten würde als Frauen die eine Schwangerschaft abbrechen.
Aber Fakt ist, dass ein Leben dass zu einem Menschen heranwachsen würde beendet wird. Da Tötung für mich nicht nur schlecht ist wenn der Getötete dabei Schmerzen verspürt oder sich dessen bewusst ist, sondern generell wenn ein menschliches Leben ausgelöscht wird, stehe ich Schwangerschaftsabbrüchen eher kritisch gegenüber.
Für mich persönlich macht es nur einen minimalen Unterschied ob menschliches Leben ganz am Anfang oder später beendet wird. Ihm erst gar nicht zu ermöglichen sich zu entwickeln, rückt dies für mich nicht unbedingt in ein besseres Licht.
