29-03-2010, 14:24
(29-03-2010, 00:50)nidschki schrieb: Erstmal, ich würde es meinen Kindern wohl ohnehin nicht geben (genauso wenig wie eine Kinderbibel). Wenn ich merken sollte das Interesse an diesem Thema geweckt ist würde ich erstmal darüber reden und versuchen die Komplexität möglichst einfach darzulegen. Das gilt für mich persönlich.
Wenn ich an andere denke würde ich mir wünschen dass sie ihren Kindern Religion gar nichts erst besonders schön reden. Warum? Ich halte von institutionalisierten Religionen gar nichts, gegen diese vorzugehen scheint mir sehr im Sinne einer freieren Gesellschaft.
Glaube allein ist natürlich etwas anderes, aber wenn ich mir ansehe wie sich dieses Phänomen in der Geschichte (und heute) manifestiert hat sehe ich es auch im Sinne der Aufklärung, sich gar nicht erst von diesem "verleiten zu lassen". Religiosität ist eine Möglichkeit der Lebensführung, und vielen Menschen hat sie auch viel gegeben, ohne Schaden zu verursachen, aber global gesehen hat sie für viel mehr Leid gesorgt als Glück. Und davon ausgehend und davon, dass man Religiosität nicht zwingend braucht, scheint es mir sinnvoll, auf "religiöse Abrüstung hinzuarbeiten" (MSS). Glaube ist ein Modell, die Welt zu sehen, aber es hat sich ganzheitlich betrachtet nicht sonderlich gut erwiesen. Von daher kann ich Schmidt-Salomons Intention hinter dem Buch nur allzu gut verstehen. Es geht nicht darum Glaube/Religiosität "auszurotten", da er ganz klar fundamentaler Bestandteil der Menschheitsgeschichte ist, aber darauf hinzuarbeiten die Macht dieses Phänomens zu verringern scheint mir sehr sinnvoll zu sein.
Sehr interessant was du schreibst und durchaus logisch. Du hast recht, dass bei Institutionen wie der RKK dringend etwas unternommen werden muss. Die aktuellen Ereignisse machen das wieder sehr deutlich.
Wenn du aber von "religiöser Abrüstung" (MSS?) sprichst und damit vor allem (so wie ich dich verstehe) religiöse Institutionen und Fundamentalismus meinst, dann kann doch ein Weg auch sein, dass die Menschen sich davon trennen, ohnen gleich ihren Glauben aufzugeben, oder?
Meiner Meinung nach sind Glauben und Religion in Institutionen zwei paar Schuhe. Gerade in der heutigen Zeit finden sich doch immer mehr Menschen in D welche weder einer Kirche oder ähnlichem angehören und dennoch gläubig sind. Vermittelt nicht aber das Ferkelbuch die Ansicht Glaube sei nur innerhalb der Institutionen? Schließt es nicht von der Institution gleich auf jeden Gläubigen?
Weiterhin gibt es auch innerhalb religiöser Institutionen (vor allem auf lokaler Ebene) sehr fähige, tolerante Leute.
(29-03-2010, 00:50)nidschki schrieb:(28-03-2010, 23:32)Gundi schrieb: Ich würde gerne meine Frage wiederholen und wissen welche Verantwotung beim Autor liegt, wie sich das Buch auf das Kind auswirkt?
Die Verantwortung eines Autors, der sich selbst als Humanist bezeichnet , liegt imho darin, für eine freie, kritische Gesellschaft zu kämpfen. Institutionalisierte Religionen passen da nicht rein, da sie auf absolute Dogmen usw. setzen. Glaube an was auch immer passt natürlich schon rein, aber im Moment ist dieser Glaube (bei vielen) an jene Institutionen gekoppelt, womit er - wie oben beschrieben - zu einer Gefahr wird.
Verstehe. Aber auch hier würde ich wieder einwenden wollen, dass erst einmal zwischen Glauben und Religion in Institutionen unterschieden werden muss (was du ja auch sagst). Vieleicht wäre es sinnvoller erst einmal generell dem Kind den Begriff Glauben zu erklären (was schwierig genug sein dürfte) um dann gezielt sich Teile davon herzunehmen und diese diskutiert. Dann weiß das Kind aber dass dieser Teil nicht gleichzusetzen ist mit dem gesamten Glauben.
Bei diesem Buch trägt der Autor auch die Verantwortung wie das Buch aufgenommen wird. Eben auch dass generell Glaube und Religion gleichgesetz wird.
