26-03-2010, 15:10
(26-03-2010, 12:31)melek schrieb: Wenn man den zeitlichen und kulturellen Kontext berachtet, so hat Muhammed für die Frauen erhebliche Verbesserungen gebracht.
Ja, dem kann ich zustimmen!
melek schrieb:Für damalige Verhältnisse wahrscheinlich revolutionär und nirgendwo sonst gegeben.
Für damalige Verhältnisse (7. Jh) mag das wohl stimmen. Revolutionär vielleicht auch, wenn man das auf die arabische Gesellschaft beschränkt beurteilen will.
Doch sollte man nicht übersehen, dass es zuvor schon Gesellschaften gegeben hat, in denen die Frauen erheblich besser gestellt gewesen waren.
Beispielsweise in der ägyptischen Gesellschaft.
Frauen wurden als gleichberechtigte Zeugen anerkannt. Sie konnten eigenständig Verträge abschließen und Prozesse führen. Auch im Eherecht hatten die Ägypterinnen eine starke Position. Brautpreisleistungen waren unüblich.
Ab dem 7. Jh vC schließt in Ägypten die Frau ihren Ehevertrag eigenständig ab (zuvor ihr Vater) und regelt die Versorgung nach einer eventuellen Scheidung. Zu diesem Zweck sichert ihr der Mann eine "Frauengabe" zu, die erst bei der Scheidung zur Auszahlung kommt. Gesichert werden die Ansprüche der Frau durch eine Besicherungsübereignung des gesamten Vermögens des Mannes.
melek schrieb:Was bedeutet, daß es in einer "moderneren" islamischen Gemeinschaft eine Schariaauslegung geben kann, die den Frauen ähnliche Rechte zugesteht wie wir es hier gewohnt sind.
Hoffen darf man.
Das Problem wird sein, dass eindeutige Bestimmungen (insbesondere wenn sie im Koran festgehalten sind) nicht der Auslegung unterliegen, sondern Buchstabengetreu umzusetzen sind.
Dieser Grundsatz müsste aufgegeben werden.
MfG B.