21-03-2010, 20:39
(21-03-2010, 20:14)indymaya schrieb:(21-03-2010, 00:11)nidschki schrieb: Ja, diese gottgegebene Abgehobenheit des Priesterstandes erleichtert den Tätern natürlich auch, ihre Missetaten zu rechtfertigen. Wenn man aber an einem Teil des Fundaments dieser Klasse rüttelt, bricht vielleicht diese Arroganz etwas ein. Das Zölibat als heiliges Geschenk Gottes ist ja geradezu normativ für elitäre Denkstrukturen.Es ist nicht richtig eine ganze Priesterschaft zu diffamieren.
Dieses sich "einschießen" auf die kath. Kirche, lenkt nur davon ab, daß diese Schandtaten, religionsübergreifend überall stattfinden können wo Kinder, Erwachsenen anvertraut werden.
Und auch dort sorgt "Kollegialität" dafür, daß man "ein Auge zudrückt"
oder Beide.
Natürlich findet sowas überall, in jeder Schicht statt. Aber die katholische Kirche bietet mit ihrer "Selbstjustiz" und ihrer Verschlossenheit einen guten Nährboden für solche Taten. Ein Lehrer der seine SchülerInnen belästigt dürfte mehr Angst vorm Gesetz haben als ein Priester, denn dieser wird sich permanent im Schutz der Kirche wähnen (und so ist es ja auch). Wären in jüngster Zeit nicht so dermaßen viele Fälle ans Licht gekommen hätte die Kirche von "bedauerlichen Einzelfällen" reden können, die mit dem System rein gar nichts zu tun haben. Aber angesichts der Fülle an Opfern muss sie eben Zugeständnisse machen, obwohl auch diese nur sehr dürftig ausfallen.
"ein Auge zudrücken" findet auf jeden Fall überall statt, aber das macht die die Taten der Priester nicht weniger schlimm. Ich verteufle sicher nicht jeden Priester, aber bei vielen sorgt eben ihr vermeintlicher Elitestatus dafür, dass sie ihre Autorität ausnutzen. Und die Kirche würde vieleher die Opfer versuchen mundtot zu machen (wie in Irland), als die Schuldigen zu bestrafen - sofern nichts an die Öffentlichkeit dringen würde.

