13-03-2010, 11:45
(13-03-2010, 09:40)Einherjer schrieb: petronius, alles ist klar nur.
wieso sind die opfer von kirchenpedophilen häufig buben=?
normalerweise vergeht sich ein pedophiler an mädchen
äh - nein. pädophilie ist geschlechtsunabhängig. es gibt pädophile männer wie frauen, homos wie heteros
da aber kirchliche internate in der regel nicht koedukativ geführt werden, sind geistliche als lehrer und erzieher eben eher in buben- als in mädcheninternaten zu finden
außerdem - aber das ist reine spekulation meinerseits, ich bin kein entwicklungs- oder sexualpsychologe - interpretiere ich prof. beiers aussage, die sexualpräferenz des pädophilen bleibe in ihrer adoleszenzform "hängen", so, daß ja schließlich was passieren muß, damit sie sich nicht weiterentwickelt zu einer reifen form, in der erwachsene auf augenhöhe die bevorzugten sexualpartnern sind. und was könnte das sein?
ich könnte mir homosexualität vorstellen, die nicht zugegeben und ausgelebt werden darf. so in der art von: der kleine katholische max liebt den kleinen hans, weiß aber genau, daß er das nicht darf, verleugnet und unterdrückt es, sodaß dieses begehren "eingefroren" wird und nicht zum begehren des erwachsenen hans heranwächst. so begehrt dann auch der erwachsene priester max nicht den erwachsenen hans, sondern dessen sohn hänschen
aber, wie gesagt, ich bewege mich hier auf dem dünnen eis persönlicher spekulation
Zitat:es ist halt auffällig, dass in der kirche so massiv mehr missbrauch am männlichen geschlecht auftritt
ist das wirklich so?
ich kenne keine statistiken. um aussagekräftig zu sein, müßten sie aber auch unter vergleichbaren randbedingungen erhoben werden (in mädchenschulen dürfte der mißbrauch an mädchen weitaus häufiger sein als der an buben - wenn du verstehst, was ich meine). weibliche opfer pädokrimineller priester werden schon aus mangel an gelegenheit seltener sein, weil die rkk doch im wesentlichen ein männerbund ist. daß katholische pfarrer sich nicht auch an ministrantinnen vergreifen würden, entspricht leider nicht den tatsachen
Zitat:hat das evt damit zu tun, dass katholische pfarrer usw, nichts mit frauen am hut haben dürfen und dazue zählen auch mädchen und sie denken, wenn sie sich an jungen dann vergehen, sei das weniger schlimm? bsp. weniger strafbar?
eine solche überlegung wäre weder theologisch noch strafrechtlich haltbar. sexuelle präferenz als veranlagung richtet sich im übrigen nicht nach (pseudo)rationalen überlegungen
Zitat:kann er nicht direkt von der kirche belangt werden kann, dort wird, soweit ich weiss ja nur verkehr mit dem weiblichen geschlecht nicht *geduldet*, oder wäre dr ruf mehr geschädigt, wenn das opfer weiblicher natur wäre?
ich glaube, da hast du was falsch verstanden. praktizierte homosexualität ist nach katholischer lehre in jedem fall eine schwere sünde, egal, ob von geistlichen oder weltlichen praktiziert. das hat mit dem generellen sexverbot qua zölibat auch nichts zu tun, bzw. kann man es so sehen: homosex ist für alle katholen pfui, heterosex unter bestimmten umständen okay, außer für geistliche - für die ist hetero- wie homo- oder autosex pfui
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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