07-03-2010, 14:22
(05-03-2010, 12:30)VolkersList schrieb: Das Christianentum brauchst Du auch nicht unbedingt zu kennen, denn ich nenne die jeweiligen Thesen in ihrem Wortlaut.
Du schreibst, daß ich die naturwissenschaftlich beobachtete Ziellosigkeit der Evolution mit dem christianischen Glauben widerlegen will. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die These 247 (Gott wußte und weiß nicht, wohin die Reise geht), sagt das doch ganz deutlich. Verstärkend hatte ich hinzugefügt, daß ich als gläubiger Christianer voll hinter dieser These stehe.
Aber du bist der Meinung das Gott "weich" eingreift? Vieleicht magst du ein wenig näher erläutern was dieses "weiche" Eingreifen sein soll? Und wieso es nicht in Konflikt mit einer Ziellosigkeit steht? Kann denn überhaupt noch von Ziellosigkeit gesprochen werden wenn eingegriffen wird (und sei es noch so minimal)?
(05-03-2010, 12:30)VolkersList schrieb: Ein zweites Mißverständnis drängt sich zwischen uns. Du sprichst davon, daß sich das Christianentum gegen eine naturwissenschaftliche Methode wendet. Das wird niemals geschehen und könnte mich zu einer neuen These verführen: " Wer ist unter euch, der glaubt, daß eine einzige christianische These sich im Widerspruch zur anerkannten Wissenschaft befindet und damit nicht auf dem Weg ist, Gott zu begreifen ?"
Ok, dann hatte ich das wohl falsch interpretiert. Schön zu wissen dass deine Religion nicht in Konkurenz zur Naturwissenschaft steht.
(05-03-2010, 12:30)VolkersList schrieb: Zwei wissenschaftlich schwer zu beweisende "weichen" Ziele überlagern die festgestellte Ziellosigkeit:
Der Reparaturwille der Natur und der ständige Neubeginn durch die Geburt neuer Versuche.
Was verstehst du unter Reperaturwillen? Der Versuch es immer besser zu machen?
Und jede Geburt könnte ein Neubeginn dieser besseren Form sein?
Falls ich das richtig verstehe dann steht das schon in einem gewissen Widerspruch zu ET, da auch eine Rückentwicklung sinnvoll sein kann wenn die Umweltverhältnisse es erfordern. Die EV ist keine geradlinige Linie die prinzipiell immer zu einer "besseren" Form führt. Wenn die Umwelt es erfordert kann durchaus eine ältere Form (welche weniger entwickelt) sich gegenüber einer neueren Form durchsetzen und behaupten.
Man kann nich generell sagen die eine Form ist besser als die andere, da jede Form immer in ihrem Bezug zur jeweiligen Umwelt betrachtet werden muss.
(05-03-2010, 12:30)VolkersList schrieb: Wir Menschen tragen in unserem Denken einen Systemfehler mit uns herum: Ein Appparat, der den gleichen Apparat analysiert, macht leicht systemimmanente Fehler. Frage: Wer kontrolliert die Kontrolleure ?
Muß die Welt so so sein, wie wir Menschen sie sehen oder geben wir zu, daß sie auch anders, wie sie wirklich ist, sein könnte ?
Naturwissenschaft hat nicht den Anspruch absolute Erkenntnis zu erlangen. Sie versucht lediglich die uns umgebende Welt in eine Form zu bringen dass der Mensch sie verstehen kann und auch sie nutzen kann. Sie ist lediglich der Versuch einer Beschreibung der Welt aus Sicht des Menschen.