25-02-2010, 20:04
(25-02-2010, 19:29)Gundi schrieb: Ich kenne mich mit Science Fiction leider nicht sehr gut aus. Aber ich stelle es mir sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich vor, dass der Autor dabei nicht auch antropogene Züge mit einfließen lässt, z.B. Gefühle oder Gesellschaftsformen oder eine Einteilung in guter Alien und böser Alien.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es keine Parallelen zum Menschen geben soll.
Hast du vieleicht ein paar Beispiele?
du hast zwar nicht mich gefragt, aber ich antworte trotzdem:
bei stanislaw lem findest du eine menge beispiele. das thema der "fremden zivilisation" bzw. des "fremden wesens", mit dem mensch konfrontiert wird und das mensch versucht, zu "verstehen", zieht sich durch ein reihe seiner bücher. seien es "solaris", "der unbesiegbare" oder auch und ganz besonders "eden". geschrieben immer aus der perspektive des menschen, der (vergeblich) versucht, das gesehene und erlebte zu verstehen - ohne das zu schaffen (zitat aus dem wikipedia-artikel zu "eden": Die Crew konstruiert nach und nach aus ihren Beobachtungen ein Bild der Verhältnisse auf Eden im vollen Bewusstsein ihres hoffnungslos anthropozentrischen Standpunktes, der ein wirkliches Verständnis unweigerlich verhindert)
es gibt also sehr wohl eine möglichkeit, dem dilemma des "anthropogenen" blicks auf das nichtmenschliche zu entgehen: indem man es gerade zum thema macht, und eben keine lösung anbietet
aber zurück zum eigentlichen thema: wir sollten, bitte, nicht "anthropozentrisch" verwechseln mit "anthropogen" im sinne von "menschlichem denken gemäß". letzteres ist unvermeidlich, muß aber nicht in ersteres münden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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