25-02-2010, 11:03
nach fr. käßmanns rücktritt (und wohl auch nach hrn. zollitschs ausfällen gegenüber fr. leutheusser-schnarrenberger) war folgendes bonmot zu lesen:
Katholiken machen Fehler, Protestanten haben sie
http://.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/konsequente-selbstkritik/
und weiter gehts:
Erstere können für ihre Fehltritte büßen - das heißt auch, sie können mit ihnen leben und sie auch mal vergessen, selbst wenn es sich um so gravierende Vergehen wie Mißbrauch handelt. Protestanten hingegen übernehmen lebenslänglich die Verantwortung für ihre Aussetzer - zumal, wenn sie Vorzeigeprotestanten sein wollen
in der tat - käßmanns rücktritt (von vielen bedauert) läßt natürlich auch den protestantismus neben dem christlichen wettbewerber besonders gut und glaubwürdig dastehen:
schwere straftaten wie sexueller mißbrauch werden von der rkk erst dann scheinheilig bedauert, wenn sie trotz innerkirchlicher vertuschungsversuche (gemäß den berüchtigten richtlinien von 2002 werden zur kenntnis gelangte mißbrauchsfälle afaik eben nicht der staatsanwaltschaft oder gar der öffentlichkeit zur kenntnis gebracht, sondern kirchenintern gehandhabt) ans licht gelangt sind bzw. sich nicht mehr leugnen lassen, und auch dann gibt es keine nennenswerten personellen konsequenzen. im gegenteil bedient man sich der methode "haltet den dieb!" und klagt diejenigen an, die um aufklärung bemüht sind
die protestantische bischöfin dagegen unternimmt nicht nur keinen versuch der leugnung oder vertuschung, steht selbstverständlich zu ihrer schuld und deren strafrechtlichen konsequenzen, sondern nimmt ihren privaten fehltritt nun auch zum anlaß, sich für nicht mehr glaubwürdig genug zu erklären, als moralische (kirchen)instanz zu fungieren
dafür gebührt ihr respekt
aber was mich da noch interessiert: hat das unterschiedliche verhalten von zollitsch und käßmann (ums mal auf die beiden protagonisten zuzuspitzen) auch tatsächlich etwas mit unterschiedlichem theologischen verständnis von sünde, schuld und vergebung zu tun, wie im presseartikel angedeutet wird? wenn ja, inwiefern genau?
(natürlich lassen sich die jeweiligen vorgänge - pädokriminalität in klosterschulen einerseits und autofahren trotz alkoholbedingter fahruntüchtigkeit - und der umgang mit ihnen nicht auf diesen theologischen aspekt reduzieren)
Katholiken machen Fehler, Protestanten haben sie
http://.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/konsequente-selbstkritik/
und weiter gehts:
Erstere können für ihre Fehltritte büßen - das heißt auch, sie können mit ihnen leben und sie auch mal vergessen, selbst wenn es sich um so gravierende Vergehen wie Mißbrauch handelt. Protestanten hingegen übernehmen lebenslänglich die Verantwortung für ihre Aussetzer - zumal, wenn sie Vorzeigeprotestanten sein wollen
in der tat - käßmanns rücktritt (von vielen bedauert) läßt natürlich auch den protestantismus neben dem christlichen wettbewerber besonders gut und glaubwürdig dastehen:
schwere straftaten wie sexueller mißbrauch werden von der rkk erst dann scheinheilig bedauert, wenn sie trotz innerkirchlicher vertuschungsversuche (gemäß den berüchtigten richtlinien von 2002 werden zur kenntnis gelangte mißbrauchsfälle afaik eben nicht der staatsanwaltschaft oder gar der öffentlichkeit zur kenntnis gebracht, sondern kirchenintern gehandhabt) ans licht gelangt sind bzw. sich nicht mehr leugnen lassen, und auch dann gibt es keine nennenswerten personellen konsequenzen. im gegenteil bedient man sich der methode "haltet den dieb!" und klagt diejenigen an, die um aufklärung bemüht sind
die protestantische bischöfin dagegen unternimmt nicht nur keinen versuch der leugnung oder vertuschung, steht selbstverständlich zu ihrer schuld und deren strafrechtlichen konsequenzen, sondern nimmt ihren privaten fehltritt nun auch zum anlaß, sich für nicht mehr glaubwürdig genug zu erklären, als moralische (kirchen)instanz zu fungieren
dafür gebührt ihr respekt
aber was mich da noch interessiert: hat das unterschiedliche verhalten von zollitsch und käßmann (ums mal auf die beiden protagonisten zuzuspitzen) auch tatsächlich etwas mit unterschiedlichem theologischen verständnis von sünde, schuld und vergebung zu tun, wie im presseartikel angedeutet wird? wenn ja, inwiefern genau?
(natürlich lassen sich die jeweiligen vorgänge - pädokriminalität in klosterschulen einerseits und autofahren trotz alkoholbedingter fahruntüchtigkeit - und der umgang mit ihnen nicht auf diesen theologischen aspekt reduzieren)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

