14-02-2010, 18:18
Zur Zeit ist viel in der Presse wegen HARTZ IV bzw. den Auswirkungen aus dem SGB II u. IV zu lesen. Was ist mit diesen Menschen? Ich schließe einmal den Kreis aus, denen Mißbrauch der vorliegenden Gesetze nachgesagt wird. Es ist ohnehin eine Minderheit von ca 2% - 4% der Betroffenen.
Zur Situation: Im Gegensatz zu früher rutscht heute ein Arbeitnehmer (AN) nach einer Kündigung nach einem Jahr in das Leistungsspektrum des Staates, was früher Sozialhilfe hieß. Die erneuten finanziellen Einbußen dürften bekannt sein. Gesetzlich festgelegte Existenzminimum wird gerade erreicht. Die endgültige Ausgrenzung aus vielen Bereichen unserer Gesellschaft ist damit beschlossene Sache.
Unabhängig von der Ursache des Schicksalsschlages wird von den Nichtbetroffenen auf diese Leute nicht nur mit dem Finger gezeigt: "Auch der lebt auf Staatskosten und entzieht sich eventuell vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten". Ob es wirklich zutrifft, interessiert kaum. Einstellungsänderung treten meistens erst auf, wenn ein „normaler“ Mensch innerhalb seiner sozialen Kontakte mit einem solch Ausgegrenzten zusammen kommt. Unsicherheit im Verhalten – vergleichsweise wie gegenüber einem Behinderten (wenn keine Erfahrung vorliegt) – tritt auf.
Ansonsten wird häufig das Verhalten in einer Zweiklassengesellschaft erlebt, wobei der HARTZ IV Empfänger sicherlich nicht die Rolle der 1. Klasse einnimmt.
Welche Verhaltensvorgaben bietet das NT einem Christen, was das Verhalten angeht?
Mt 9,10 Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
Jesus v.N. hat keine Hemmungen, sich mit ihnen zusammenzusetzen und einer der willkommensten gesellschaftlichen Anläße zu begehen: Gemeinsames Essen. Somit setzt er ein deutliches Zeichen, praktisch ein Akt der Sozialisierung.
Mt 9,11 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
Selbst ein Anschwärzen vor seinen Anhängern hindert Jesus v.N. nicht daran, diesen Akt der Nächstenliebe zu vollziehen.
Kann sich unsere heutige, alltägliche Praxis im Umgang mit diesen Menschen auch daran messen, oder verdrücken wir uns lieber – am besten via andere Straßenseite – davor?
Mt 21,31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie antworteten: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.
Sicherlich kein Trost für den Armutszustand, aber eine Ohrfeige für unsere bürgerliche Gesellschaft, die tagtäglich die Ausgrenzung aus Scham und mangelndem sozialem Bewußtsein vollzieht.
Natürlich gehörten die Zöllner nicht zu den Ärmsten der Gesellschaft, aber sie waren wegen und Ihrer Gefolgschaft zu den Römern nicht gerade die Beliebtesten. Ebenso die Sünder. Auch sie führten kein Leben in Anerkennung. Doch Jesus v.N. Hat sich ihrer angenommen.
Wie sieht das bei uns aus?
Sind wir bereit, die inzwischen aufgebauten Mauern der Trennung zwischen diesen beiden Gesellschaftsbereichen weg zuschieben, oder stellen wir uns – sie als Schutz nehmend – dahinter, um mit dieser Problematik nicht unnötig konfrontiert zu werden?
Im öffentlichen Leben fallen besonders die auf, für die mittlerweile die ungeschützte Straße der Öffentlichkeit zum Hauptlebensraum geworden ist. Alkohol wird nicht nur zur Verdrängung der Situation und der Zeit zu sich genommen. Die Kälte zehrt am Körper. Wo will oder soll Mensch hin? Der soziale Kontakt engt sich auf seinesgleichen ein. Die Perspektivlosigkeit nimmt immer mehr Raum ein. Sind das Attribute einer Gesellschaft, die sich auf eine christl. Kultur stützt?
Inzwischen werfen auch Politiker mit populistischen Schlagwörter zwecks Eigenprofilierung durch die Gegend. Amtsträger hin oder her, der Zweck heiligt die Mittel. Ist das die neue soziale Denkweise?
Wünsche eine konstruktive Diskussion!
Zur Situation: Im Gegensatz zu früher rutscht heute ein Arbeitnehmer (AN) nach einer Kündigung nach einem Jahr in das Leistungsspektrum des Staates, was früher Sozialhilfe hieß. Die erneuten finanziellen Einbußen dürften bekannt sein. Gesetzlich festgelegte Existenzminimum wird gerade erreicht. Die endgültige Ausgrenzung aus vielen Bereichen unserer Gesellschaft ist damit beschlossene Sache.
Unabhängig von der Ursache des Schicksalsschlages wird von den Nichtbetroffenen auf diese Leute nicht nur mit dem Finger gezeigt: "Auch der lebt auf Staatskosten und entzieht sich eventuell vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten". Ob es wirklich zutrifft, interessiert kaum. Einstellungsänderung treten meistens erst auf, wenn ein „normaler“ Mensch innerhalb seiner sozialen Kontakte mit einem solch Ausgegrenzten zusammen kommt. Unsicherheit im Verhalten – vergleichsweise wie gegenüber einem Behinderten (wenn keine Erfahrung vorliegt) – tritt auf.
Ansonsten wird häufig das Verhalten in einer Zweiklassengesellschaft erlebt, wobei der HARTZ IV Empfänger sicherlich nicht die Rolle der 1. Klasse einnimmt.
Welche Verhaltensvorgaben bietet das NT einem Christen, was das Verhalten angeht?
Mt 9,10 Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
Jesus v.N. hat keine Hemmungen, sich mit ihnen zusammenzusetzen und einer der willkommensten gesellschaftlichen Anläße zu begehen: Gemeinsames Essen. Somit setzt er ein deutliches Zeichen, praktisch ein Akt der Sozialisierung.
Mt 9,11 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
Selbst ein Anschwärzen vor seinen Anhängern hindert Jesus v.N. nicht daran, diesen Akt der Nächstenliebe zu vollziehen.
Kann sich unsere heutige, alltägliche Praxis im Umgang mit diesen Menschen auch daran messen, oder verdrücken wir uns lieber – am besten via andere Straßenseite – davor?
Mt 21,31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie antworteten: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.
Sicherlich kein Trost für den Armutszustand, aber eine Ohrfeige für unsere bürgerliche Gesellschaft, die tagtäglich die Ausgrenzung aus Scham und mangelndem sozialem Bewußtsein vollzieht.
Natürlich gehörten die Zöllner nicht zu den Ärmsten der Gesellschaft, aber sie waren wegen und Ihrer Gefolgschaft zu den Römern nicht gerade die Beliebtesten. Ebenso die Sünder. Auch sie führten kein Leben in Anerkennung. Doch Jesus v.N. Hat sich ihrer angenommen.
Wie sieht das bei uns aus?
Sind wir bereit, die inzwischen aufgebauten Mauern der Trennung zwischen diesen beiden Gesellschaftsbereichen weg zuschieben, oder stellen wir uns – sie als Schutz nehmend – dahinter, um mit dieser Problematik nicht unnötig konfrontiert zu werden?
Im öffentlichen Leben fallen besonders die auf, für die mittlerweile die ungeschützte Straße der Öffentlichkeit zum Hauptlebensraum geworden ist. Alkohol wird nicht nur zur Verdrängung der Situation und der Zeit zu sich genommen. Die Kälte zehrt am Körper. Wo will oder soll Mensch hin? Der soziale Kontakt engt sich auf seinesgleichen ein. Die Perspektivlosigkeit nimmt immer mehr Raum ein. Sind das Attribute einer Gesellschaft, die sich auf eine christl. Kultur stützt?
Inzwischen werfen auch Politiker mit populistischen Schlagwörter zwecks Eigenprofilierung durch die Gegend. Amtsträger hin oder her, der Zweck heiligt die Mittel. Ist das die neue soziale Denkweise?
Wünsche eine konstruktive Diskussion!