12-02-2010, 14:31
(12-02-2010, 13:39)SchmetterMotte schrieb: Ich finde es immer sehr kleinlich und eingeschränkt gedacht, aufgrund von menschlichen Wortdefinitionen zu glauben, an Gott etwas ändern zu können oder ihn erfassen oder einschränken zu können. Wortklaubereien sind aus meiner Sicht da nur ein Spiegel des menschlichen Besserwissertums.
Wenn man ernsthaft den Glauben an sich und die Existenz eines Gottes kritisieren will, dann sollte man sich nicht auf diese Stufe herab lassen.
Die Sache ist dabei nur eben die, dass wir alle, die wir an Diskussionen wie dieser teilnehmen, ja Menschen sind und dass wir das, was wir denken, mit keinen anderen Worten als eben "nur" menschlichen ausdrücken können. Diesem Umstand verdanken menschliche Worte und Sprache überhaupt ihr Dasein, weshalb sie auch nichts anderes als die Regeln und Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Denkens selbst widerpiegeln.
Ob man den Glauben an (welchen) Gott (auch immer) gegenüber anderen Menschen mittels Sprache nun kritisieren oder vermitteln will: Ohne sich dabei "auf die Stufe herab zu lassen", die elementaren Regeln für die sinnvolle Anwendung von Sprache und Worten zu befolgen, haben wir es nur mit sinnleeren Lautfolgen zu tun.
Wenn also, was hier ja zur Diskussion steht, jemand etwas zu beschreiben unternimmt, von dem er gleichzeitig behauptet, dass es unbeschreiblich sei; oder wenn jemand Gedanken mittels Sprache zu formulieren unternimmt, von denen er gleichzeitig behauptet, dass sie nicht logisch darzustellen seien usw. - dann läuft das eben, bei allem Respekt, einfach nur auf blanken Unsinn hinaus!
Was wir allerdings bei Diskussionen wie diesen tatsächlich erleben, ist noch etwas ganz anderes: Die gängige theistisch-religiöse Agitation lässt normalerweise keine Gelegenheit aus, um zu betonen, wie "logisch", "vernünftig", ja, oft sogar, wie "wissenschaftlich" ihre Glaubensbotschaften doch seien. Nur immer dann, wenn man beim genaueren Hinschauen mittels Verstand, Logik oder auch Wissenschaft deren unzähliche strukturelle Inkonsistenzen und unaufösliche Widersprüche aufdeckt, dann plötzlich sollen Verstand, Logik und vor allem natürlich Wissenschaft grundsätzlich und überhaupt nicht für die Beurteilung dieser Konstrukte zuständig sein.
Da kann man nur erwidern: Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann wäre bereits jegliche sprachliche Formulierung jener Botschaften nichts anderes als sinnleere Laut- bzw. Buchstabenreihung...!

