06-02-2010, 12:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-02-2010, 12:56 von DureeTotale.)
(06-02-2010, 11:07)zahira schrieb: Das ist ein Koan. Solche Sätze oder Geschichten kann man nicht mit dem Verstand erfassen.
Kommt glaub ich aus dem Zen, bin aber nicht ganz sicher.
Ein Koan ist eine in sich paradoxe Kurzgeschichte, die ein Meister/Lehrer seinem Schüler zu lösen aufgibt. Dieser wird zunächst versuchen, die Antwort mit dem Verstand zu finden. Erst wenn sich sein Denken irgendwann erschöpft hat, wird er andere Lösungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. So wird er sein strukturelles Denken, seine subjektiven Bewertungsmaßstäbe und sein „schlaues Reden“ aufgeben, den Geist leer machen und nach und nach Instinkt und Intuition wiederentdecken. Er wird die Wahrheit hinter seiner Wahrheit entdecken und die tiefste Quelle menschlichen Daseins berühren.
Liebe Logiker hier im Forum. Beweist Mut, probiert es aus. Es ist eine geniale Erfahrung. Es kann dir dabei allerdings passieren dass dein bisheriges Weltbild völlig den Bach runter geht.
lg
Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, zahira, was es ist, das den Menschen überhaupt vom Tiere unterscheidet? Über "Instikt" und "Intuition" verfügen auch Tiere. Sind sie damit aber in der Lage, "die Wahrheit hinter der Wahrheit" (was immer das sein soll) zu entdecken? Schwerlich! "Instinkt" und "Intuition" samt "leerem Geist" würden nicht mal dazu hinreichen, dass du auch nur ansatzweise dazu in der Lage wärst, dir ernsthafte Gedanken über das Warum deines Daseins zu machen, geschweige denn sie hier mit Worten zu kommunizieren...!
Wenn die intellektuellen/geistigen Mittel und Instrumente, mit denen man überhaupt erst in die Lage versetzt wird, bewusst über das eigene und das Dasein an sich zu reflektieren, schon in den Fundamenten dieses eigenen Welt- und Menschenbildes unauflösbare Widersprüche anzeigen, so sollte man diesem Umstand mit konsequentem Misstrauen begegnen, weil da offensichtlich ganz gewaltig der Wurm drin ist.
Dem auszuweichen, indem man dann jedesmal erklärt, dass das eben "zu hoch für den Verstand" wäre und man diesen deshalb einfach außen vor lassen müsse, ist nicht nur argumentatorisch ein Offenbarungseid. Denn in den entscheidenen Grundlagen seines Denkens und Urteilens, welches ja die Grundlage der Motivationen für das praktische Handeln darstellt, nach jeweiligem Belieben zwischen bewusst reflektierender Verstandestätigkeit und "geistleerem Instinkt" zu wechseln, stößt Tür und Tor zur Inthronisierung der schlimmsten menschlichen Übel als "Wahrheit hinter der Wahrheit" weit auf...!
Darum, wie Ekkard bereits dargelegt hat: "All-"-Attribute, auf die "Fähigkeiten" einer "Person" (sei diese nun real oder fiktiv) bezogen, erweisen sich bei näherem Hinsehen bereits ganz grundsätzlich als völliger Nonsens, woraus dann natürlich auch die fast endlos aufzeigbaren Widersprüche à la "schwerer Stein" resultieren...

