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Kritik an Feuerbachs Religionskritik
#8
(05-02-2010, 15:18)Gundi schrieb: Ich denke wir sollten bei solchen Fragestellungen weder von seiner Existenz noch seiner Nichtexistenz ausgehen. Wir sollten seine Nichtexistenz aber nicht als Grundlage nehmen, da wir darüber nichts sagen können

dasselbe gilt natürlich auch für die existenz

das einzige, worüber wir etwas sagen können, ist das gottesbild

und jenes leitet feuerbach ja her und kritisiert es

Zitat:Ich denke die Tatsache, dass die Menschen in der Geschichte immer schon gottesgläubig waren (was eventuell auch auf die Existenz Gottes begründet werden kann) darf nicht vernachlässigt werden

den schluß will ich nicht nachvollziehen. z.b. haben die menschen auch "immer schon" geglaubt, daß dürre und viehsterben von hexen verursacht wird. ich würde das aber nicht als indiz für die existenz böser zauberinnen anführen wollen

Zitat:Seine Schlussfolgerung die er zieht, nämlich dass alles Projektion ist und der Mensch aus bestimmten Gründen projeziert, setzt aber schon die Nichtexistenz eines Gottes voraus

ist das denn seine schlußfolgerung?

auch ich kenne feuerbach nicht. aber ich würde meinen, er versucht eine "natürliche" erklärung für das phänomen "gottesbild". und diese gelingt ihm auch. gemäß ockhams messer ist also die einführung eines tatsächlich existierenden gottes (weil redundant) "verboten"

Zitat:Hierüber aber kann Feuerbach keine Aussage treffen. Das was er beschreibt ist also eine schlüssige Überlegung unter der Annahme, dass Gott nicht existiert

so funktioniert die wissenschaftliche methode: keine überflüssigen annahmen treffen

Zitat:Du sagst er fragt: "Wo kommen diese her?". Die Theologie fragt auch so und gibt als Antwort, der Mensch sei auf Gott hin ausgerichtet. Sie tut das aber unter der Annahme Gott existiert

deshalb wird sie ja auch von so vielen nicht als wissenschaft ernst genommen.

Zitat:Ich denke eigentlich nicht dass diese Sehnsucht mit der Pubertät verloren geht

aus meiner erfahrung schon. viele junge menschen sind schwärmerisch gottesgläubig (war bei mir nicht anders9, was natürlich zum teil mit gruppendynamischen effekten zusammenhängt, z.t. aber wohl auch mit dieser illusionärensehnsucht, man möge - wie man es als kind gewöhnt war - von einer liebevollen autorität beschützt und gefördert

spätestens mit mitte 20 haben die menschen dann üblicherweise gelernt, sich nicht mehr in solche "kindlichkeitsfantasien" zu flüchten und selbst verantwortung für ihr leben zu übernehmen. von meinen ach so gläubigen jugendfreunden ist so gut wie keiner mehr wirklich gläubig

Zitat:Auch erwachsene Menschen fühlen so etwas von Zeit zu Teit denke ich z.B. wenn sie große Probleme haben

keine frage. klar hätte man gerne jemand, der einem die böse realität vom leibe hält
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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