05-02-2010, 15:35
(05-02-2010, 14:28)Gundi schrieb: Wenn ich mir aber unsere Welt anschaue habe ich nicht das Gefühl dass Atheisten menschlicher wären oder ein besseres Verhältnis zu anderen Menschen hätten. Aber sehr häufig kann ich sehen, dass Menschen aus religiösen Motiven heraus sich für andere aufopfern und dem Menschen viel näher sind als andere (bestes Beispiel Mutter Theresa) Natürlich ist das auch bei Atheisten der Fall. Ich denke daher Feuerbach geht bei dieser Überlegung zu einseitig vor. Religion kann den Menschen vom Menschen entzweien, sie kann ihn aber auch erst zu den Menschen führen.
Natürlich kann Religion manche Menschen in manchen Situtionen gesellschaftsdienlich agieren lassen, daran zweifel ich nicht. Das Mutter Theresa das beste Beispiel sein soll ist aber wohl zweifelhaft. Zum einen ist ihre Arbeit nicht unumstritten. Unterlassene Hilfeleistung wurde ihr häufiger vorgeworfen. "Ich glaube, das es eine sehr schöne Sache ist, wenn die Armen ihr Los akzeptieren, es mit dem Leid Christi teilen. Ich glaube, das Leid der armen Menschen ist eine große Hilfe für den Rest der Welt." bringt sicherlich ganz gut zum Ausdruck wieviel Hilfe man von einem solchen Glauben zu erwarten hat. Dass ihr Glaube nicht mal unerschütterlich war, sondern sie von vielen Zweifeln an der Existenz Gottes geplagt war, macht das ganze für mich umso erschreckender.
.en.wikipedia.org/wiki/Mother_Theresa#Declining_health_and_death (besonders der Abschnitt 'Spiritual life')
.heise.de/tp/r4/artikel/15/15888/1.html
sind dazu lesenswert.
Außerdem würde ich gerne noch anmerken, dass Menschen, die im sozialen Sektor arbeiten und dies zu meist nicht gerade angemessenen Konditionen, in Deutschland doch nahezu dazu gezwungen sind einer der beiden großen Kirchen anzugehören. Ansonsten sind ihre Arbeitsmarktchancen doch praktisch Null. Über den Glauben und die Motivation der Menschen sagt es erstmal gar nichts.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."