05-02-2010, 14:41
(05-02-2010, 14:28)Gundi schrieb: Genau hier sehe ich das eigentliche Problem Feuerbachs. Die Frage ob es einen Gott gibt wird von ihm eigentlich gar nicht gestellt. Er geht von seiner Nichtexistenz aus um darauf aufbauend zu fragen "Warum schaffen wir uns einen Gott?". Ich denke wenn wir von der Nichtexistenz Gottes ausgehen, sind diese Überlegungen durchaus sinnvoll. Würden wir aber von der Existenz Gottes ausgehen wären sie seltsam
aber wieder: warum sollten wir von der existenz gottes ausgehen?
(oder der existenz von unsichtbaren grün-rosa ...)
empirisch beobachtbar ist ja nun mal bloß, daß menschen gottesbilder haben. über real existierende götter können wir (nach deinen eigenen worten) soweiso nichts sagen. als guter wissenschaftler beschäftigt sich feuerbach also erst mal mit dem real faßbaren - den gottesbildern. und fragt dann: wo kommen diese her?
(05-02-2010, 14:28)Gundi schrieb: Hat denn nicht jeder Mensch einmal in seinem Leben den Sehnsuch nach etwas höherem, etwas dass ihn beschüzt, dem er sich ganz anvertrauen kann?
ich denke ja
aber im zuge des erwachsenwerdens kommt man auch über diese enttäuschung hinweg, so wie ja viele pubertäre erwartungen (ewige liebe, vollkommene aufrichtigkeit,...) von der realität enttäuscht werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)