27-01-2010, 15:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-01-2010, 15:33 von Hikikomori.)
(27-01-2010, 14:35)Jezul schrieb: Allerdings habe ich solangsam meine Zweifel, weil ich überall im Internet lese, dass die Evolution weitgehend bestätigt ist. Ich möchte aber nicht daran glauben, dass Leben nur durch eine zufällige chemische Reaktion vor zig Millionen Jahren enstanden ist.
Könnt ihr mir helfen, wieder richtig zu glauben? Ich weiß den Weg muss ich selber finden, aber könnt ihr mir dabei helfen?
Liebe Grüße
Ich finde wenn das Leben auf dieser Welt durch einen absolut unwahrscheinlichen Zusammenschluß von vielen Voraussetzungen die dafür nötig sind entstanden ist macht daß das Leben nicht schlechter oder weniger wunderbar.
Im Gegenteil, was ist wohl "magischer", wenn ein übermächtiges Wesen das Leben auf einer(?) Welt quasi per Fingerschnippen pflanzt und sich danach nie wieder blicken läßt, oder die Vorstellung daß unsere Welt und das Leben darauf so unwahrscheinlich ist wie 10 Lottogewinne hintereinander und trotzdem existiert, nur weil das Leben immer einen Weg findet?
Daß das Leben so unglaublich ist daß es alleine aus sich selbst, ohne Gott, dazu führen kann daß wir hier heute sitzen und über ein von unserer Spezies erdachtes und gebautes System aus Geräten über abstrakte Dinge unterhalten können ist doch viel staunenswerter, viel wundersamer als wenn man annimmt wir wären einfach geschaffen worden. Vor allem wenn dieser Schöpfer ein kleines Kind mit einer Ameisenfarm sein müsste nach allem was wir wissen.
Ich finde die atheistische Vorstellung macht das Leben nur noch erstaunlicher, noch wundersamer. Noch kostbarer. Nicht weniger.
Noch dazu solltest Du Dir eine Frage stellen und sie für Dich selbst beantworten:
Muß ich auf jede Frage eine Antwort haben, jetzt und sofort?
Ein Atheist sagt "Nein", er strebt nach der Antwort aber es ist nicht notwendig daß er sofort eine Antwort erhält, ja nicht einmal daß der Mensch überhaupt in der Lage ist eine zu finden oder die Welt vollumfänglich zu begreifen. Man könnte das den atheistischen Quell von Demut nennen.
Ein Atheist ist im Idealfall zudem bereit eine Antwort auf eine Frage, auf jede Frage, zu verwerfen wenn es sich rausstellen sollte daß sie wahrscheinlich falsch war, selbst wenn er dann ohne dasteht. Kritik und Skepsis wird hier als manchmal unangenehmes, aber notwendiges, Mittel zur Erkenntnis gesehen. Eine Lücke in der Erkenntnis der Welt als Herausforderung, nicht als Fehler gesehen.
Wenn Du das nicht kannst, woran nichts schlechtes ist, dann solltest Du dennoch wissen daß niemand, wirklich niemand etwas darüber aussagen kann ob und was Gott ist oder was er will, noch ob er überhaupt will.
Jeder Mensch der Dir einreden will Gott wäre so und so und nicht anders, dies und das wäre sein Wille tut nichts weiter als Dir seine Mutmaßungen, sein Kaffeesatzlesen als Wahrheit zu verkaufen.
Ich schlage Dir etwas anderes vor:
Glaube an Gott oder nicht, aber um Himmels willen denke über alles andere selbst nach, und nimm die Antworten die Du auf Deine Fragen auf diese Art gefunden hast nie als letztgültig hin. Höre Dir immer mehrere Ansichten über ein Thema an und entscheide dann selbst.
Glaube niemandem blind, vor allem nicht mir oder dem was ich sage. (Ob das ein Pater wohl sagen würde?)