11-01-2010, 12:42
(11-01-2010, 01:35)Witch of Hope schrieb:(10-01-2010, 11:46)indymaya schrieb: Natürlich kannst du alle Bibeltexte zerlegen, zuordnen, abschwächen, umdeuten oder ignorieren aber es bleibt das Geschriebene.
Jedoch, bevor wir mit dem eigentlichen Thema beginnen, hier noch einmal die Schriftstelle, um die es geht, im Wortlaut:
Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst. (Römer 1: 26-28)
Also, auf Grund dieser Schriftstelle wird gepredigt, dass Homosexualität schändlich und unnatürlich ist, und dass Gott Homosexuelle verworfen hat. Als „Lohn der Sünde“ wird dann gerne AIDS angeführt, wobei nur zu gerne vergessen wird, dass Homosexuelle nicht die einzigste Risikogruppe, ja, mittlerweile nicht einmal die größte Gruppe (das sind die Sextouristen) sind. (...)
Aber he, um was geht es hier überhaupt? Um WEN geht es hier überhaupt? Um Lesben und Schwule?...
Das Beispiel Homosexualität zeigt besonders eindrücklich, welche heftigen, mühseligen und verworrenen - und letztlich doch völlig unbefriedigenden Klimmzüge man bei den Versuchen machen muss, die ethischen Ungeheuerlichkeiten der biblischen Schriften im Sinne eines aufgeklärten, elementar-humanistischen Menschenbildes umzudeuten. Indymaya und mit ihr die ganze evangelikale "bibeltreue" Verkündigung sitzen dagegen eindeutig am längeren argumentativen Hebel, wenn sie den vielen archaischen Rohheiten der biblischen Botschaften leidenschaftlich das Wort reden. So auch im in Rede stehenden Falle: Die radikale Verurteilung homosexueller Menschen durch die Bibel (sowohl im AT wie im NT) ist offensichtlich, eindeutig und völlig unmissverständlich...!