10-01-2010, 01:02
(09-01-2010, 21:32)alwin schrieb: @Bion
Es sind eben zweierlei Paar Schuhe, welche Betrachtung und Wertung man aus die historischen Hintergründe einer Person vornimmt und wie die Auswirkungen einer historisch nicht nachweisbaren Person gesehen werden. Daß es hier im "nichtchristlichen" Lager Verständnisprobleme gibt ist das eine, ob das für ein "christl. Lager von Bedeutung ist eine anderes.
Wer Aussagen zu historischen Ereignissen machen will, muss sich geeigneter Methoden bedienen. Für die Beantwortung historischer Fragen ist es ohne Bedeutung, was und in welcher Festigkeit jemand glaubt. Es ist auch keine Frage des gegenseitigen Verstehens, ob und in welchem Umfang jemand seine Glaubensüberzeugungen in den Texten bestätigt findet oder auch nicht.
Was gibt es zu verstehen, wenn jemand mitteilt, er (oder sie) glaube an Engelsverkündigungen, an Auferstehung und an durch Propheten vermittelte göttliche Aufträge des Wohlverhaltens? Ich nehme zur Kenntnis, dass das ein Teil der Überzeugung desjenigen ist, der seine religiösen Vorstellungen mitteilt. Die Botschaften empfängt jeder so, wie er sie eben versteht.
Zum Verständnis eines theologischen Textes bedarf es keiner historischen Überlegung. In anderen Worten: Der historische Jesus ist ein theologisches Problem, er ist mit dem Christus des Kerygmas nicht unter einen Hut zu bringen.
Was treibt manche gläubige Menschen dazu, ihre Glaubensinhalte als geschichtliche Ereignisse anzupreisen? Hängt ihr Glauben davon ab, dass andere ihre Wortgläubigkeit teilen?
Historische Texte, die von Wundern, Jungfrauengeburten, Geisteswesen, etc. berichten, sind auch bezüglich ihrer plausiblen Inhalte der Kritik zu unterziehen. Und wenn man das mit kritisch-historischer Sorgfalt tut, muss man sich von so manchen liebgewordenen Wahrheiten verabschieden.
MfG B.
MfG B.