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Sophia
#3
Das Christentum verehrt die Weisheit Gottes als Hagia Sophia.

Platonismus und Christentum stimmen darin überein, dass göttliche Weisheit aus dem transzendenten Bereich ins Diesseits wirkt.

Im AT tritt die Weisheit in weiblicher Gestalt als Lehrerin der Menschheit (Spr 1, 20-33) und als königliche Herrscherin (Weish 8,1.3; 6, 8-11) auf. Sie wurde von Jahwe vor aller Zeit gezeugt (Spr 8, 22-26; Sir 24, 3), um an der Schöpfung als Baumeisterin (Sir 1, 1-10) teilzunehmen oder ihr als Zeugin (Spr 8, 27-30) beizuwohnen.

Bei Hildegard v. Bingen (Liber divinorum operum, Lucca 1230) steht Sophia neben der Allmacht Gottes, sozusagen als weiblicher Teil der Gottesvorstellung.

Für viele Mystiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit (zB H. Seuse, J. Böhme) war die Vision, Gott in der Weisheit zu begegnen, Glaubensgrund und der eigentliche Antrieb ihres Wirkens.

Christus als göttliche Kraft und göttliche Weisheit (1Kor 1,24) hat in der orthodoxen Kirche (und Ikonographie) eine Wandlung erfahren. Seit dem 14. Jh wird die göttliche Weisheit (Sophia) als weibliche Gestalt, manchmal auch androgyn dargestellt.

Bildsprachlich tritt die Weisheit meist als kostbar gekleidete Frau, manchmal zusammen mit David und Salomo, stehend oder thronend, auf. Als göttliche Weisheit (Spr 8,22 u. Sir 1,1) erscheint sie zusammen mit Christus in Schöpfungsdarstellungen.

Sophia als personifizierte Weisheit trifft man heute vor allem in der Heiligenverehrung der Ostkirche an.

MfG B.
MfG B.
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Nachrichten in diesem Thema
Sophia - von Libelle - 08-01-2010, 06:07
RE: Sophia - von Ekkard - 08-01-2010, 17:38
RE: Sophia - von Bion - 08-01-2010, 22:33

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