31-12-2009, 22:56
Während ich die Postings dieses Threads verfolgte, und zuerst nicht verstand, was das Problem war, begriff ich es später, das die meisten nicht wissen, wie dianische Wicca glauben, und, wie wir Männer sehen.
Darum möchte ich mit einem Zitat des Susan B. Anthony Coven Nr.1 beginnen, deren Manifest Grundlage auch des Covens war, dem ich damals angehörte:
„... Wir sind dagegen, unsere Magie und unsere Künste Männern zu lehren, bis die GLEICHBERECHTIGUNG DER GESCHLECHTER WIRKLICHKEIT GEWORDEN IST...“(Zitat gefunden in: Zsuzsanna E. Budapest, „Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts“, 2. Auflage, S. 32)
Das heißt, solange es die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern gibt, so lange werden auch Männer in dianischen Coven nicht zugelassen werden!
Bedeutet das etwa eine „Apartheitspolitik“ gegen Männer? Hassen dianische Wicca Männer?
Wie sieht das dianische Bild des Mannes aus?
Manche meiner Schwestern sind auch Mütter von Söhnen. Bedeutet das, dass sie ihr Söhne verstoßen sollen? Schauen wir doch einmal etwas näher hin:
DER GOTT
In den meisten Wiccatraditionen sind Göttin und Gott einträchtig nebeneinander, mit leicht stärkrer Betonung auf die Göttin. Der Gott, der in Wicca auch der „Gehörnte“ (wegen Pan, dazu später mehr), „Hirschkönig“ oder „Heros“ nennen, spielt in der dianischen Tradition vor allem zu den beiden Sonnenwendfeiern eine Rolle, und wird sonst nur selten angerufen.
Das wird manche meiner nichtdianischen Schwestern etwas verwundern, und vor allen di Christen, hat aber ihre Ursache in dm Zitat von Frau Budapest.
Wie sehen dianische Wicca nun den „matriarchalischen Gott“?
Am besten, denke ich, kann ich es erklären, wenn ich den Gott Pan als Archetypus nehme.
Wer ist Pan?
Für mich die positive Essenz des Männlichen, das da ist:
1. Er ist wild und frei
2. Er liebt Sexualität, ist ein Genussmensch
3. Ist für Frauen nicht gefährlich, da er Frauen respektiert
4. Er ist nicht besitzergreifend
5. Die Hörner verkörpern seine Nacktheit und seine Wildheit
6.Er ist Tänzer, Heiler, Magier, Priester
7. Er ist bisexuell
8. Er produzierte nicht seine „Männlichkeit, weil er sich dessen bewusst war
Wo Licht ist, ist auch Schatten, sagt ein altes Sprichwort, und auch die Energie des Pans kann dieses haben. Besessenheit und Genusssucht, sind zwei dieser dunklen Seiten.
DIE KOROI
Dieses Wort bezeichnet in meiner Tradition junge Männer, die vor ihrem Ritual zum Mann sind.
Ich selbst habe so ein Ritual nie durchgeführt, und auch in meiner Zeit im Coven gab es keine Gelegenheit, so etwas zu erleben, also muß ich mich darauf verlassen, was Zsuzsanna Budapest in ihrem bereits genannten Buch dazu sagte. In einem Ritual läuft folgender Dialog ab:
Älterer Mann (Koros):
Um ein Koros (Einzahl von Koroi, WoH) zu sein, mußt du das Leben achten, und die, die Leben schenken – Frauen
Jugendlicher:
Ich habe mein Herz erforscht. Ich gelobe, das Leben zu achten und die, die Leben schenken – Frauen.
Alter Mann:
Um ein Koros zu sein, mußt du mit deinen Brüdern kooperieren. Pan ist kein Kriegsgott, Pan ist Liebe.
Jugendlicher:
Ich habe mein Herz erforscht. Ich gelobe, nach guter Zusammenarbeit zu streben, und aggressives Verhalten zu vermeiden.“
Nachdem die versammelten Koroi sich der Mutter zuwenden, spricht der Jugendliche die Mutter an:
Ich danke dir dafür, dass du mir die Gelegenheit gabst, in dieses Leben einzutreten. Ich klopfte an die Tür, und du hast mich genährt. Ich war einsam, und du hast mich geliebt. Du bist wahrhaft die Manifestation der Göttin unter uns.
Die Mutter:
Lebewohl, Kind, das so schön heranwuchs. Willkommen junger Mann, der zu mir zurückkehrt als Freund und Verbündeter in allen Unternehmungen des Lebens (sie gibt ihm einen Ring). Nimm diesen Ring als Erinnerung daran, dass unsre Verbindung, auch wenn du gegangen bist, für immer bestehen bleibt (Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts, S. 237,238)
Ich denke, hier wird deutlich, dass dianische Wicca nichts gegen Männer haben, sondern das wir uns andre Männer wünschen, als diese aggressiven, kriegslüsternden Machos, die für so viel Unglück in der Welt verantwortlich sind. Wir erträumen uns eine Welt, in der Gleichberechtigung herrscht, in der Gewalt gegen Frauen und Kinder sofort juristisch und gesellschaftlich sanktioniert werden, und in der jede Form von Sexualität und Identität ihren Platz hat.
Allerdings sind wir auch, wie alle, Menschen. Menschen, die auch Vorurteile haben, oder viele schlechte Erfahrungen machten, die vielleicht unseren Blick etwas trüben können.
Möge die Göttin uns helfen, dies Welt etwas besser zu machen, als wir sie vorfanden!
Darum möchte ich mit einem Zitat des Susan B. Anthony Coven Nr.1 beginnen, deren Manifest Grundlage auch des Covens war, dem ich damals angehörte:
„... Wir sind dagegen, unsere Magie und unsere Künste Männern zu lehren, bis die GLEICHBERECHTIGUNG DER GESCHLECHTER WIRKLICHKEIT GEWORDEN IST...“(Zitat gefunden in: Zsuzsanna E. Budapest, „Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts“, 2. Auflage, S. 32)
Das heißt, solange es die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern gibt, so lange werden auch Männer in dianischen Coven nicht zugelassen werden!
Bedeutet das etwa eine „Apartheitspolitik“ gegen Männer? Hassen dianische Wicca Männer?
Wie sieht das dianische Bild des Mannes aus?
Manche meiner Schwestern sind auch Mütter von Söhnen. Bedeutet das, dass sie ihr Söhne verstoßen sollen? Schauen wir doch einmal etwas näher hin:
DER GOTT
In den meisten Wiccatraditionen sind Göttin und Gott einträchtig nebeneinander, mit leicht stärkrer Betonung auf die Göttin. Der Gott, der in Wicca auch der „Gehörnte“ (wegen Pan, dazu später mehr), „Hirschkönig“ oder „Heros“ nennen, spielt in der dianischen Tradition vor allem zu den beiden Sonnenwendfeiern eine Rolle, und wird sonst nur selten angerufen.
Das wird manche meiner nichtdianischen Schwestern etwas verwundern, und vor allen di Christen, hat aber ihre Ursache in dm Zitat von Frau Budapest.
Wie sehen dianische Wicca nun den „matriarchalischen Gott“?
Am besten, denke ich, kann ich es erklären, wenn ich den Gott Pan als Archetypus nehme.
Wer ist Pan?
Für mich die positive Essenz des Männlichen, das da ist:
1. Er ist wild und frei
2. Er liebt Sexualität, ist ein Genussmensch
3. Ist für Frauen nicht gefährlich, da er Frauen respektiert
4. Er ist nicht besitzergreifend
5. Die Hörner verkörpern seine Nacktheit und seine Wildheit
6.Er ist Tänzer, Heiler, Magier, Priester
7. Er ist bisexuell
8. Er produzierte nicht seine „Männlichkeit, weil er sich dessen bewusst war
Wo Licht ist, ist auch Schatten, sagt ein altes Sprichwort, und auch die Energie des Pans kann dieses haben. Besessenheit und Genusssucht, sind zwei dieser dunklen Seiten.
DIE KOROI
Dieses Wort bezeichnet in meiner Tradition junge Männer, die vor ihrem Ritual zum Mann sind.
Ich selbst habe so ein Ritual nie durchgeführt, und auch in meiner Zeit im Coven gab es keine Gelegenheit, so etwas zu erleben, also muß ich mich darauf verlassen, was Zsuzsanna Budapest in ihrem bereits genannten Buch dazu sagte. In einem Ritual läuft folgender Dialog ab:
Älterer Mann (Koros):
Um ein Koros (Einzahl von Koroi, WoH) zu sein, mußt du das Leben achten, und die, die Leben schenken – Frauen
Jugendlicher:
Ich habe mein Herz erforscht. Ich gelobe, das Leben zu achten und die, die Leben schenken – Frauen.
Alter Mann:
Um ein Koros zu sein, mußt du mit deinen Brüdern kooperieren. Pan ist kein Kriegsgott, Pan ist Liebe.
Jugendlicher:
Ich habe mein Herz erforscht. Ich gelobe, nach guter Zusammenarbeit zu streben, und aggressives Verhalten zu vermeiden.“
Nachdem die versammelten Koroi sich der Mutter zuwenden, spricht der Jugendliche die Mutter an:
Ich danke dir dafür, dass du mir die Gelegenheit gabst, in dieses Leben einzutreten. Ich klopfte an die Tür, und du hast mich genährt. Ich war einsam, und du hast mich geliebt. Du bist wahrhaft die Manifestation der Göttin unter uns.
Die Mutter:
Lebewohl, Kind, das so schön heranwuchs. Willkommen junger Mann, der zu mir zurückkehrt als Freund und Verbündeter in allen Unternehmungen des Lebens (sie gibt ihm einen Ring). Nimm diesen Ring als Erinnerung daran, dass unsre Verbindung, auch wenn du gegangen bist, für immer bestehen bleibt (Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts, S. 237,238)
Ich denke, hier wird deutlich, dass dianische Wicca nichts gegen Männer haben, sondern das wir uns andre Männer wünschen, als diese aggressiven, kriegslüsternden Machos, die für so viel Unglück in der Welt verantwortlich sind. Wir erträumen uns eine Welt, in der Gleichberechtigung herrscht, in der Gewalt gegen Frauen und Kinder sofort juristisch und gesellschaftlich sanktioniert werden, und in der jede Form von Sexualität und Identität ihren Platz hat.
Allerdings sind wir auch, wie alle, Menschen. Menschen, die auch Vorurteile haben, oder viele schlechte Erfahrungen machten, die vielleicht unseren Blick etwas trüben können.
Möge die Göttin uns helfen, dies Welt etwas besser zu machen, als wir sie vorfanden!