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Im Zweifel für die Kirche?
#29
(27-12-2009, 15:17)Ekkard schrieb:
(26-12-2009, 18:43)Ekkard schrieb: Der Nationalsozialismus ist definitiv wider-christlich.
Das haben viele Christen entweder nicht wahrgenommen. Oder sie wollten es nicht wissen. Schließlich machte diese Ideologie stolz, sofern man nicht zu jenen gehörte, die unterprivilegiert und ausgegrenzt waren.

Dass die Kirchen Schuld am Mitläufertum tragen, ist in den schriftlichen Zeugnissen niedergelegt.
(26-12-2009, 19:20)DureeTotale schrieb: Das ist nun leider nichts anderes als einer der unzähligen Aufgüsse der altbekannten christlichen Geschichts-Klitterungs-Litanei, mit welcher immer wieder versucht wird, die beschämenden Übeltaten der holden Christenheit als der christlichen Lehre nicht zurechenbare Entgleisungen einzelner Menschen hinzustellen, à la: "Wer solches Tat, war entweder in Wirklichkeit gar kein Christ oder nur eben mal 'verführt' oder 'verirrt'...".
Es ist sehr einfach, im Nachhinein das massenhafte Fehlverhalten als Geschichtsklitterung zu kritisieren, wo viele Christen selbst erkannt haben, dass ihr (gemeinschaftliches) Tun erkennbar falsch war und dies auch bekannt haben.

Angesichts solcher Anmerkungen kann ich dir die Aufforderung nicht ersparen, doch bitte schön etwas genauer zu lesen: Denn selbstverständlich habe ich nirgendwo geschrieben, dass das "Fehlverhalten" von Menschen eine Geschichtsklitterung sei (weil eine solche Aussage auch gar keinen Sinn ergäbe), sondern dass die Versuche, jene Übeltaten "als der christlichen Lehre nicht zurechenbare Entgleisungen einzelner Menschen hinzustellen" Geschichtsklitterung wären. Der grundlegende Unterschied zwischen beiden Aussagen sollte eigentlich offen zu Tage liegen.

(27-12-2009, 15:17)Ekkard schrieb: Menschen, nicht Christen allein, sind so: Sie laufen mit. Es nutzt in solchen Situationen gar nichts, Atheist zu sein. Es hilft einzig, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, sich vom Zeitgeist zu emanzipieren und mutig das Falsche an der historischen Situation zu benennen, in der man gerade steht.
Ich habe nicht behauptet, der Versagensfall der Nazizeit sei die Schuld einer bestimmten Gruppe z. B. der Atheisten, und von "Rauswurstel-Budenzauber" kann nun wirklich nicht die Rede sein.

Das wirklich unsinnige Gerede vom "Zeitgeist" mal beiseite, und auch beiseite, dass offenkundig auch dir die Erkenntnis, dass die Kategorie "Atheist" eine für detaillierte Betrachtungen der Urteils- und Handlungskriterien des Betreffenden ebenso nichtssagende ist wie etwa "Theist", von der allgegenwärtigen (im Übrigen nicht nur christlich-) religiösen Propaganda völlig verbaut zu sein scheint:

In der Tat ist es nicht genug festzustellen, dass Menschen Übeltaten begangen haben, sondern man muss auch fragen, warum sie so handelten und wie es hat dazu kommen können.

Und wenn man beim Versuch der Beantwortung dieser Fragen hinsichtlich der Gewaltregimes und -ideologien des 20. Jahrhunderts die vorhergehende vielhundertjährige biblisch-christliche Konditionierung der gesamten abendländischen Sozialisation ausblendet und statt dessen in den verschiedensten Varianten und Aufgüssen stets das - auch hier immer und immer wieder vorgetragene - Billigst-Argument feilbietet: "Entweder waren das keine Christen oder sie haben sich bedauerlicherweise ab und an eben mal 'nichtchristlich' verhalten.", dann weicht man der in Rede stehenden Frage eben in blamabler Weise aus - zum Behufe der Ruf-Rettung der angeblich ach so unüberbietbaren biblisch-christlichen Lehren. Eben genau das nennt man gemeinhin "Geschichtsklitterung"...!
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