27-12-2009, 00:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-12-2009, 00:08 von DureeTotale.)
(26-12-2009, 21:04)t.logemann schrieb: Das ist der Unterschied zwischen Deiner und meiner Anschauung, Humanist: nach meiner Anschauung (Religion) ist nichts, aber auch absolut nichts in der Schöpfung "zufällig". Weder der Mensch, noch die Blume, noch die Kakerlake - und auch nicht der Sirius, die Galaxis Andromeda und die Röntgenstrahlung der Pulsare.
Der Theist denkt genauso über den Sinn des Lebens und der SWchöpfung nach, wie der Atheist. Für den Theist gibt es in letzter Konsequenz keinen Zufall; der Atheist bezieht sich auf den Zufall ohne klären zu können, wie "zufällig der Zufall entstand". Für den Gläubigen ist der gesamte Abluaf des bekannten und unbekannten Universums eine Kette von Geboten und Gesetzten, die von einem unfassbaren Schöpfer erschaffen wurden. Der Ungläubige begnügt sich damit die Grundlagen der Gesetze zu erforschen, Der Gläubige will sich aber Dem Unfassbaren, das diese Gesetze schuf, ebenso nähern wie dem Sinn der Gesetze. Faktisch kann ein Gläubiger mit einem Ungläubigen die Lebensbedingungen auf dem Mars erforschen - oder die Ökologie des Mikrokosmoses. Der Gläubige wird bei allen Forschungsergebnissen immer die wunderbare Schöpfungskraft Gottes dahinter sehen, der Ungläubige wird sagen: "Hach, nun kenne ich ein Naturgesetz - nun kann ich selbst Schöpfer spielen...". Und - im wissenschaftlichen Eifer - klont der Ungläubige dann Schafe, Hunde, Kühe - und irgendwann auch Menschen.... oder stellt mit einem schnellen Eingriff in die genetische Vielfalt mal eben den Maisanbau auf den Kopf....
Schon wieder lauter Strohmänner... "Der Atheist bezieht sich auf den Zufall..." - was für ein Schmarren! Welcher Quelle entnimmst du eigentlich alle diese "Weisheiten"?
Zum einen gibt es "den Atheisten" so wenig wie es "den Theisten" gibt.
Sodann wird die Frage, ob das Universum in Gänze deterministisch ist oder ob es auf den kleinsten Elementarteilchen-Skalen indeterministisch ist, momentan noch sehr kontrovers diskutiert. Es handelt sich dabei aber um eine elementarteilchenphysikalische, also naturwissenschaftliche Fragestellung, hinsichtlich welcher die Meinung der verschiedenen Religionen grundsätzlich keine Rolle spielt.
Zu glauben, dass (d)ein Gott die Ursache für die Existenz und die Beschaffenheit des Universums ist, bleibt dir völlig unbenommen.
Nur wirkt die Argumentation, dass die Welt, weil sie so "wunderbar" sei, von einem Gott verursacht worden sein müsse, dieser angeblich so zwingende kausale Regress hinsichtlich dieses Gottes aber, obwohl er als Schöpfer dieser "wunderbaren" Welt ja zum Mindesten ebenso "wunderbar" sein muss, plötzlich nicht mehr gelten solle und der über alle Vorstellungsmaßen wunderbare Gott eben einfach mal so immer schon da gewesen sein soll, wenig überzeugend. Denn ein und das selbe Argument soll zwingend gelten und gleichzeitig nicht gelten. Mit nachvollziehbarer Logik hat das jedenfalls nicht das Geringste zu tun!
Noch merkwürdiger aber erscheint die Vehemenz, mit welcher du den Determinismus propagierst. Wenn nämlich, wie du sagst, alles bis ins Kleinste entsprechend der von Gott kreierten Naturgesetze abläuft, dann nimmt es sich ja doch reichlich monströs aus, wenn der Schöpfergott sich ernsthaft anschickt, dereinst über seine eigenen Geschöpfe zu Gericht zu sitzen - so eine Art göttliche Produktionsendkontrolle, bei welcher allerdings der "Ausschuss" dafür "bestraft" wird, und zwar "ewig", dass er dem Schöpfer misslungen ist... - klingt auch sehr wenig überzeugend!