16-12-2009, 18:42
(16-12-2009, 17:53)t.logemann schrieb: Das Problem des Atheismus ist (genauso wie bei manchen Gläubigen) die Schaffung einer eigenen Überzeugungswelt
was verstehst du unter einer "eigenen Überzeugungswelt"? und warum muß sie ein problem sein?
ich sehe den atheismus im unterschied zu religiösem denken vielmehr gerade darin, daß keine "Überzeugungswelt" geschaffen wird, sondern man mit der welt vorlieb nimmt, die man real exitierend vorfindet
Zitat:Der Humanismus wird als Grosstat des menschlichen Denkens gefeiert - man vergisst aber geflissenlicht, dass die ethisch-moralischen Lehren der Religionen erst den Gedankengang des Humanismuses "anschoben"
und wenn du das noch tausend mal wiederholst, wird es auch nicht wahrer. daß und worin sich eine ethik, die den höchsten wert in der bedingungslosen unterordnung unter den willen einer autorität sieht, von einer unterscheidet, die die unveräußerliche würde jedes menschen an sich zur basis hat, ist hier schon mehrfach erläutert worden
Zitat:Die Errungenschaften der Naturwissenschaften werden als Denkleistung des Menschen gefeiert - was aber gab den Anlass dazu sich zu fragen" was ist der Mond...wie enstanden wir...was ist die Galaxie...wie heilt man Krankheiten..."? Reine Neugier - scheidet aus; Neugier alleine ist nicht so fundamental wichtig für das Überleben des Menschen
als würden wir nur tun, was "fundamental wichtig" ist. da gäbe es ja dann z.b. auch keine religion... :icon_cheesygrin:
Zitat:Der Mensch braucht - wie jedes Tier - zur Befriedigung seiner menschlichen Bedürfnisse Nahrung, Schutz vor Klimaextremen und einen sicheren Ort zur Reproduktion. Die Neugier hat da eher den Stellenwert des "Hobby"...
falls es dir noch nicht aufgefallen ist: der mensch unterscheidet sich, wenn auch physiologisch ein "tier", ja doch ein wenig vom letzteren. ich geb dir mal ein paar stichworte: bewußtsein, reflexion, abstraktionsvermögen...
...weiterdenken darfst du selber
Zitat:Die Behauptung das sichtbare Elektron sei bewiesen - ist ein Trugschluss: Bewiesen ist nur das mit Hilfe geeigneter technischer Geräte ein Abbild eines Elektrons erzeugt werden kann - ob Abbild und Realität identisch sind, ist keineswegs bewiesen. Selbst die "Realität" ist nicht bewiesen; das Realitätsbild des Atheisten beruht auf aufeinander aufgebauten Theorien, die in sich zwar schlüssig sind, aber keinesweg allgemeingültig definieren können, das das "Ist" auch das "reale Ist" ist - oder ist es vielleicht "nur" eine in sich schlüssige Fiktion...? ( - die Thematik gehört eigentlich schon in den Bereich der Philosophie....)
ganz recht. du stellst hier philosphische fragen, die für die naturwissenschaft und ihr "funktioneiren" (daß sie die beobachtbare realität zutreffend beschreibt und somit erklärt) völlig irrelevant
Zitat:Der Vorwurf der Atheisten den Gläubigen gegenüber, das diese der Fiktion anhängen würden - fällt hier auf die Atheisten zurück. Der Atheist kann die "Realität" nicht beweisen, ebensowenig wie der Gläubige Gott beweisen kann
der atheist braucht keine realität "zu beweisen". sie ist doch ohnehin da und wahrnehmbar
was für die fiktion "gott" ja nun nicht gilt
Zitat:Der Atheist kann nur das beweisen, was er als real empfindet - und die empfundene Realität kann man sich ergebnislos streiten
ach wirklich?
wenn alle dir sagen, daß dein wohnzimmerteppich viereckig ist - willst du dann ernsthaft darüber streiten, ob er nicht doch nur drei ecken hat?
Zitat:als Gläubiger empfinde ich eine andere, übergeordnete Realität realer als das Gedankenmodell des Atheismuses
was du empfindest, ist für jeden außer dir selbst weitestgehend irrelevant
Zitat:...übrigends: die Zahl "Null" war zwar bei den Babyloniern bekannt - Eingang in die abendländische Denkwerise fand sie erst durch die islamischen Eroberungszüge
seit wann ist die "abendländische Denkwerise" das maß aller dinge?
es ist einfach tatsache, daß entgegen deiner behauptung nicht der islam die null hervorgebracht hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

