(09-12-2009, 15:25)Romero schrieb: Na dann entsimplifiziere das mal bitte. Bestreitest du den Kampf des Christentums gegen Säkularisierung, Aufklärung, Humanismus etc?
Hallo!
Wo siehst du denn einen "Kampf des Christentums gegen Humanismus"? Won welchem "Christentum" sprichst du überhaupt? Von der römisch-katholischen Kirche? Von Evangelikalen? Humanismus und Christentum stehen in einer Wechselbeziehnung und haben sich stets gegenseitig berfruchtet. Sozialethik der Theologen bezieht sich sehr oft auf den Humanismus. Der Humanismus wiederrum ist in einer christlich gerpägten Kultur groß geworden. Ich kann da also keinen Kampf ausmachen.
Genauso verhält es sich m.E. nach mit der Aufklärung.
Zurück zum Islam, ein grober Abriss:
Das Christentum ist eine Religion die auch in vollem Umfang ausübbar ist, wenn man sie lediglich im Privatbereich betreibt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass unsere Gesellschaft christliche Strukturen besonders schützt (Sonntage, Feiertage etc). Das ist möglich, weil christlicher Glaube individuenzentriert ist. Der Islam ist auf das Kollektiv ausgerichtet. Wenn also dieses Kollektiv nicht vorhanden ist (i.S.v. einer islamischen Gesellschaft) ist die Religionspraktikabilität sehr eingeschränkt.Man kann also nicht sagen: "Das Christentum hat es doch auch geschafft", weil dieses anders strukturiert ist. Wenn man sich ein bisschen mit der Scharia beschäftigt, wird man das schnell merken, dass sich derzeit Probleme für westliche Muslime aufwerfen, für die es (noch) keine befriedigende Lösung gibt.
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!

