(03-12-2009, 11:07)Ekkard schrieb: Als A-theist wirst du schwerlich etwas als "Kontakt" erkennen können, was Gläubige damit meinen
darum gehts ja auch nicht. gläubige sollen sich doch als "kontakt" vorstellen, was sie wollen
wir reden hier von gott, von gottes perspektive: der eines angeblich allmächtigen, der angeblich kontakt haben will, der aber in all seiner allmacht die schuld am nichtzustandekommen des kontakts dem (im vergleich zu gott) fehlerhaften und unvollkommenen menschen zuschiebt, mit dem er angeblich gerne kontakt hätte
ich kann nicht jemand, der von mir gar nichts weiß, der also gar keine interesse an kontakt mit mir haben kann, beschimpfen, er verweigere den kontakt mit mir. und zwar nur weil er nicht darauf reagiert, daß ich gestern im cafe "rendezvous" eine weiße nelke im revers und die faz unter dem arm hatte - woher hätte er denn wissen sollen, daß das meinen wunsch nach kontaktaufnahme symbolisiert haben soll?
Zitat:Glaubensaussagen sind nun mal Metaphern, die das vergesellschaftete Wesen Mensch (die Vielheit) meinen und ansprechen. Die mitmenschlichen Beziehungen bis hin zur Liebe sind in diesem Sinne "Kontakt". Waldsterben aufgrund der Luftverpestung durch uns Menschen ist ebenfalls ein solcher "Kontakt". "Kontakte" sind alle Arten von gelungenen oder gestörten Beziehungen, soweit sie eine Vielheit von Menschen betreffen
ach gottchen...
du willst aber nicht ernsthaft behaupten wollen, daß mit "kontakt" im sinne des zitats in meinem eingangsbeitrag diese vernebelung des "kontakt"begriffs gemeint war?
ekkard, ich verstehe sehr wohl, daß deine darlegung auf deinem "atheistischen" gottesverständnis beruht, so wie ja auch zahira schon angedeutet hat, gott edistiere nur als vorstellung des menschen ("Gott ist, nach meinem Verständnis, das was man von Ihm erwartet"). klar, wenn man gott nicht als anthropomorphe person versteht, dann läßt sich herrlich abstrakt und weitschweifig über "kontakt" philosphieren
nur ist das hier nicht thema. zur diskussion gestellt habe ich eine dezidiert anthropomorph-persönliche gottesvorstellung (gott als person möchte kontakt), und die sich daraus ergebenden dilemmata und widersprüche
überhaupt: wenn ich als nicht gläubiger von "gott" spreche, dann meine ich damit natürlich immer ein gottesbild (ich persönlich gestehe "gott" ja keine reale, gar personale existenz zu). meine kritik richtet sich also immer an ein bestimmtes gottesbild, über "gott" allgemein auch nur zu sprechen ist völlig unsinnig, weil dafür keine definition existiert. es bringt uns also in der diskussion der kritik an einem spezifischen gottesbild nicht weiter, ständig über andere gottesbilder zu reden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)