01-12-2009, 02:24
(01-12-2009, 00:53)Heinrich schrieb:(01-12-2009, 00:27)humanist schrieb:(01-12-2009, 00:12)Heinrich schrieb: Feststeht: das Wort Gott ist ein geläufiger Ausdruck der deutschen Sprache. Feststeht: mit einem Wort bezeichnet man etwas. Allein das, was man damit bezeichnet, ist also noch interessant, wie es sich äußert und wie man selbst dazu steht.
Beispiel: Gott ist eine Illusion, der manche Menschen sich ergeben; dergestalt, dass sie skurrile Handlungen ausführen - damit kann ich nichts anfangen.
Habe ich leider nicht verstanden.
Karl Popper bennent 3 Welten des Daseins. Welt 1, die Welt der Dinge. Welt 2, die Welt der physikalischen Vorgänge. Welt 3, die Welt der Ergebnisse menschlichen Denkens.
Gott gehört, unabhängig von seiner Existenz in Welt 1, der Welt 3 an. Ähnlich wie z.B. Demokratie, Mathematik, Romantik oder die Menschenwürde. Klar ist, dass er schon allein deshalb Gegenstand von Welt 1 und 2 wird, weil man daran denken kann.
Soll das eine verquere Art von theologischem Gottesbeweis sein? Das beeindruckt mich in keinster Weise, sorry.
(01-12-2009, 00:53)Heinrich schrieb: Was meinst du würden Neurowissenschaftler finden, wenn sie nach Demokratie suchen würden? Ich vermute einmal Aktivitäten in einem bestimmten Bereich des Gehirns, die den Gott-Aktivitäten ähneln. Demokratie daher eine Illusion?
Hinkender Vergleich! Demokratie vermanifestiert sich im Zusammenspiel der Gesellschaft. Gottglaube im Gehirn.
(01-12-2009, 00:53)Heinrich schrieb: Eine andere, nicht-existentialphilosophische Begründung meiner Ansicht liefert Gottlob Frege. Er stellt als Mathematiker und Logiker fest, dass Sätze wie "Gott ist gut", "Gott ist mächtig", "Jesus ist Gottes Sohn", etc. bereits an die Bedingung geknüpft sind, dass Gott existiert. Der Satz "Gott existiert" liefert nämlich keine Information, die nicht jeder andere Satz über Gott auch liefert.
Existenzbeweise sind überhaupt nur dann angebracht, wenn ich Eigenschaften des vermeintlich-Existierenden kenne. Ich kann mich z.B. fragen ob eine natürliche Zahl existiert, die kleiner als 2 und größer als 1 ist, dann werde ich feststellen: es gibt keine.
Auch Logiker können sich irren, Gott hab ihn selig!
1. Man kann Ausprägungen von Göttern widerlegen, die definiert sind. Beispielsweise den Gott der Bibel.
2. Steht der, der eine willkürliche Behauptung in den Raum stellt, in der Beweispflicht. Ich kann auch behaupten es gäbe ein sechsbeiniges Riesenstachelschwein, was an meinem Fenster vorbeigeflogen ist. Widerlege! Die Zahl der möglichen Behauptungen ist potenziell unendlich.
(01-12-2009, 00:53)Heinrich schrieb:(01-12-2009, 00:27)humanist schrieb: Gäbe es keine Religionen, könnten wir uns als gleichwertige Menschen ansehen. Dann bräuchte ich mich nicht zum A-Theismus bekennen.
Du meinst das wie John Lennon in "Imagine", oder?
Kenn ich nicht. Stell dir vor, es gäbe keine Religionen, keine Ländergrenzen und ähnliches, die die Menschen künstlich separiert. Dann ist der Mensch Mensch. Das größte Potential für Weltfrieden (vorausgesetzt sie wären vernunftbegabte und aufgeklärte Menschen).
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]